Bürger von Herzogwind wollen Raser ausbremsen

7.7.2016, 20:10 Uhr

Auslöser ist das Schreiben von Thomas Laitsch im Namen der dortigen Bürger. Sie monieren zu hohe Geschwindigkeit, Gefährdung der Fußgänger und im Besonderen der Kinder, zumal es auch keinen Gehweg gibt. Anzubieten haben sie diverse Maßnahmen, zum Beispiel die Anschaffung einer weiteren Geschwindigkeitsmessanlage, die Versetzung der Ortstafel um rund 50 Meter ortsauswärts, eine Vergrößerung der 30er Zone und Kinderwarnschilder.

Mittlerweile gab es auch einen Ortstermin mit der Polizeiinspektion Ebermannstadt. Dabei stellte sich heraus, dass künstliche Hindernisse im Straßenverkehr oft einen langen bürokratischen Aufwand bedeuten und oft auch Haftungsfragen betreffen. Optische Bremsen wie Querstreifen auf der Straße wirken nur bei hoher Geschwindigkeit geringfügig und vorübergehend.

Nach eingehender Diskussion einigte man sich im Rat, die Ortsschilder 50 bis 70 Meter weiter nach außen zu setzen. Durch das frühere Bremsen erhofft man sich eine besser angepasste Geschwindigkeit. Zusätzlich soll ein Geschwindigkeitsmessgerät geliehen werden, das nicht nur das Tempo anzeigt sondern auch eine Auswertung ermöglicht.

Straße von Firma ramponiert

Zahlreiche Zuhörer aus Leinberg und dem Hundsdorfer Weg in Obertrubach waren anwesend. Sie monierten in einer Unterschriftenaktion, dass mit dem Abbau des Lagerplatzes für den Breitbandausbau die Anliegerstraße zweimal stark belastet werde. Dadurch entstünden Schäden wie Risse, eingebrochene Schachtdeckel oder eingedrückte Stellen im Teer. Sie forderten eine umgehende Reparatur ohne Belastung der Anwohner.

Bürgermeister Markus Grüner (CSU) stellte zunächst klar, dass es sich hier nicht um eine Anliegerstraße, sondern eine öffentliche Gemeindestraße handle. Wenn eine Firma als Benutzer diese beschädige, müsse sie dafür auch geradestehen. Übliche Ausbesserungen seien außerdem Gemeindeangelegenheit, welche die Anlieger nicht belasteten. Anders sehe es bei einer üblichen Komplettsanierung aus. In diesem Fall greife die Straßenbausatzung. Das ist beim Hundsdorfer Weg der Fall, der im Rahmen der Städtebauförderung nach rund 50 Jahren saniert wird.

Sichtlich überrascht zeigte sich Grüner vom spontanen Antrag von Gemeinderat Roland Wölfel (BWGO), der die Aufstufung der Leinbergstraße zur Hauptverkehrsstraße beantragte. Es sei eine Durchgangsstraße zum Kindergarten und zum Sportplatz. Außerdem gebe es einen gewissen Lkw-Verkehr.

Grüner erwiderte, diese Aufstufung wäre eine rein willkürliche Maßnahmen. Ähnliche Erfahrungen gebe es in der Gemeinde nicht. Schließlich gebe es andere Parallelstraßen, die man im gleichen Gebiet auch so sehen könnte. In Ruhe kompetent den Sachverhalt klären, dann auf die nächste Tagesordnung setzen, war Grüners Vorschlag.

Vor zu großer Eile gewarnt

Geschäftsführer Ulrich Meierhöfer empfahl, dieses Thema bis zur nächsten Sitzung konkret zu definieren, da es auch nicht für einen Beschluss auf der Tagesordnung stand. Mit 7:6 Stimmen setzte sich die Fraktion um Roland Wölfel durch. Jetzt ist das Landratsamt in dieser Sache gefragt.

Bürgermeister Grüner regte an, sich der Initiative des Marktes Wiesenttal anzuschließen, die bereits neun Gemeinden unterschrieben haben. Sie treten ein für die Aufnahme der Umgehungsstraße Forchheim Ost in den Bundesverkehrswegeplan. Er betonte, diese Verbindung sei auch für das Oberland der Fränkischen Schweiz und die Pendler von besonderer Bedeutung. Es gebe eine große schweigende Mehrheit, daher gelte es, ein Signal zu setzen.

Erich Fiedler (Bürger Union) möchte nicht weitere 30 Jahre warten. In die Planung aufnehmen ja, wie die Straße realisiert wird, sei ein separates Thema. Stefan Lang (CSU) sagte, nach Erlangen sei es ein langer Weg, wenn man ihn täglich fahren muss.

Roland Wölfel sieht dagegen hier eine verschärfte Situation für Ebermannstadt und Gefährdung der Schüler. Das Projekt mache nur Sinn mit einer Lösung für Ebermannstadt. Außerdem sei dies ein Freibrief für jede, auch die größtmögliche Lösung. Dem schloss sich Heike Habermann (BWGO) an. Letztlich stimmte der Gemeinderat mit 9:3 Stimmen für die gemeindliche Befürwortung zur Planung der Ostspange.

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