Das Gastro-Karussell in der Apothekenstraße dreht sich

10.1.2018, 06:00 Uhr
Das Gastro-Karussell in der Apothekenstraße dreht sich

© Roland Huber

Maria Sotiriadou wirkt ernüchtert: "Das Tinello läuft nicht so gut, wie ich möchte. Ich werde demnächst schließen", stellt die Griechin im Telefonat mit den Nordbayerischen Nachrichten fest. Und in all ihrer Suche nach Gründen schleicht sich in Sotiriadous Worte immer ein "zu": zu viele Fixkosten, zu teuer, zu wenig Gäste. Die ersten zehn Tage nach der Neueröffnung, "da bin ich von den Gästen überfallen worden". Doch das ist lange her.

Erst im Juli vergangenen Jahres hatte die gebürtige Schwäbin mit griechischen Wurzeln das Lokal von einem Poxdorfer Unternehmer gepachtet. Das Vorgänger-Bistro "Enno" war viele Jahre der Innenstadt-Hotspot, der für viel Frequenz in der Apothekenstraße sorgte. Doch die Klientel, die früher die "Enno" bevölkerte, "die ist nicht zu mir gekommen", erläutert Sotiriadou ihren Schritt.

Deswegen ist nun Schluss mit Pizza und Pasta, ein "riesiges Verlustgeschäft" sei der Betrieb in den vergangenen Monaten nur noch gewesen. Die Fixkosten, die seien überdies nicht mehr zu schultern. 7000 Euro, so Sotiriadou, müsse sie für das Erdgeschoss des "Tinello" Monat für Monat aufbringen.

Die hohen Kosten scheinen sich auch in Gastro-Kreisen herumzusprechen, vermutet die Gastronomin. Zwar habe sie in den vergangenen Wochen das Lokal in Internetportalen unter Gastronomie/Vermietungen inseriert, doch: "Es hat sich kein Einziger gemeldet." Jetzt hofft Sotiriadou auf eine Einigung mit dem Hauseigentümer. "Wir müssen sehen, ob wir richtig kaputt gehen oder doch einen Weg finden", sagt sie.

Gleich vis-à-vis indes steht bei Andreas Hügel im Hauscafé alles auf Anfang: Zum 16. Januar feiert das kleine Café seine Wiedereröffnung. Frühstück und Snacks sollen dann auf der Karte stehen, donnerstags und freitags können sich die Gäste mit dem einen oder anderen guten Tropfen aufs Wochenende einstimmen, Sonn- und Feiertage sind ganz klassisch für Kaffee-Kuchen-Publikum reserviert.

Nur wenige Meter weiter hat Gianluca Perrone in der "Essecke" Anfang 2016 die Spaghetti-Zange aus der Hand gelegt: Seitdem ist Ruhe eingekehrt in Forchheims ältestes Gebäude, das zurück bis ins Jahr 1341 datiert. Die Kühlenfelser Architektin Irmgard Belz hatte das Haus, das alte Forchheimer noch als "Café Kohlmann" kennen, mit viel Liebe zum Detail restauriert. Doch nun könnte die ehemalige Kaffee-Vergangenheit auch die gastronomische Zukunft weisen: "Es gibt eine Interessentin, die plant dort ein Café zu eröffnen", bestätigt Martina Hübner, Geschäftsführerin der gleichnamigen Immobilienmarketing-Firma.

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