Das Staunen im Wald

4.7.2015, 17:13 Uhr
Das Staunen im Wald

© Foto: Mark Johnston

Es ist eine gute Woche her, da wurde dem Besitzer des Schindler-Kellers eine vorgeschobene Überdachung seiner offenen Halle genehmigt. Im typisch Forchheimer Hauruck-Verfahren zwar, aber: Was soll schon sein mit einer harmlosen Überdachung, damit auch der Ausschank am Stolleneingang vor Regen geschützt ist? Als die Damen und Herren Stadträte aus dem Omnibus gestiegen waren, erkannten sie, was so alles sein kann. Die Zimmerer waren grade damit beschäftigt, die von einem Baumwurf beschädigte Halle komplett zu erneuern und um drei Meter in den Straßenraum zu verlängern.

Vor allem Edith Fießer (FGL) war außer sich über die deutlich erkennbare Erweiterung der Halle. Dass der Pächter die zusätzliche Fläche nun nicht bestuhlen darf, ja, dass sogar dort nun kein Boden eingezogen werden dürfe, das alles beruhigte Fießer wenig: „Dann macht er es halt ein Jahr später“, entgegnete sie Zedler.

Der angegriffene Amtsleiter geriet arg ins Schwimmen und meinte, dass auch er nicht die Dimension des „Überdaches“ gekannt habe. Ob freilich eine Erweiterung an dieser Stelle überhaupt schlimm sei, wurde nicht diskutiert. Es ging, wie so oft im Forchheimer Stadtrat, um die Frage des Wie: Warum wurde der Bauausschuss mit der Entscheidung so überrollt? Nun entsteht wohl — geht es nach dem Willen des Bauamtes — eine ebenso massive wie aufwändige Überdachung.

Kurios wurde es auf der westlichen Seite der Stadt. Distler führte die Stadträte zu einem eingezäunten Bereich, in dem Eichen aus eigener Zucht nachwachsen. Normalerweise sei das „das Lieblingsessen der Wildschweine“. Doch er wusste sich zu helfen: Plastikflaschen mit Menschenhaar drin („Die haben wir vom Globus-Friseur“) schrecken die Säue bisher erfolgreich ab, so dass der Zaun keine einzige Schadstelle hat.

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