Der Doktor rät: Bei Fieber ist Sportverbot

FORCHHEIM - Am Jahresanfang geht die übliche Erkältungs- und Grippewelle um und hält die Belegschaften der Krankenhäuser (weiterer Bericht Seite 25) in Atem. Wann darf man noch und ab wann nicht mehr Sport treiben, fragten wir Dr. Bernhard Drummer, Chefarzt der Allgemeinchirurgie am Klinikum Forchheim und früherer Mannschaftsarzt des 1. FC Nürnberg.

„Es gibt immer mal wieder Schreckensnachrichten, dass beispielsweise ein Fußballer tot auf dem Platz zusammenbricht. Oft war eine Herzmuskelentzündung die Ursache. Und die kann von einer verschleppten Grippe herrühren. Befinden sich Bakterien oder Viren im menschlichen Körper, ist das Herz- und Kreislaufsystem von Haus aus einer Mehrbelastung ausgesetzt. Durch zusätzliche Anstrengung wie beim Sport erhöht sich nicht nur das Risiko einer Lungenentzündung, sondern auch die Gefahr, dass sich die Bakterien und Viren am Herzmuskel oder an den Herzklappen festsetzen. Dass sich ein Infekt durch den Sport verstärkt, ist also nur die am geringsten folgenreiche Konsequenz. Bewegen kann man sich mit einem banalen Schnupfen mit laufender Nase oder Heiserkeit schon noch, sobald aber starker Husten die Atmung erschwert oder weitere Symptome wie Kopfweh, erhöhte Temperatur oder Müdigkeit auftreten, muss Schluss sein.

Die beste Vorbeugung gegen Infekte kann das Immunsystem leisten, wenn der Körper genug Schlaf bekommt, eine ausgewogene Ernährung und vor allem viel Flüssigkeit erhält. Wer leicht angeschlagen unbedingt Laufen gehen will, sollte zu den Nasentropfen ordentlich etwas trinken. Ob man draußen oder drinnen sportelt, spielt keine Rolle, wenn es um die Ansteckungsgefahr durch andere geht. Die Kälte wird erst zum Problem, wenn man nach dem Schwitzen auskühlt. Deshalb bei kombinierten Trainingseinheiten immer vom Kalten ins Warme wechseln.“