Der HC Forchheim lässt nichts anbrennen

1.3.2015, 21:14 Uhr
Der HC Forchheim lässt nichts anbrennen

© Anestis Aslanidis

Die erste Viertelstunde gehörten dem SVB. Dessen schnelle 2:0-Führung konnte der Aufsteiger zwar ausgleichen, doch nach drei Lattentreffern der HC-Frauen innerhalb von fünf Minuten konnte Buckenhofen nach Toren von Katharina Anderl und Veronika Knust abermals zwei Treffer vorlegen. Danach hatte der HC seine stärkste Phase im ersten Abschnitt. Die Abwehr ließ nichts mehr zu und im Angriff erzielte die Truppe von Trainer Thomas Ihrke vier Treffer in Folge. Der Zweitore-Vorsprung konnte gehalten werden, wenige Sekunden vor der Pausensirene sorgte Mona Sokol mit einem sehr schön herausgespielten Treffer vom Kreis für die erste 3-Tore-Führung des HC.

Taktischer Kniff

Der Coach des SV Buckenhofen, Uli Wendler, wartete mit einer taktischen Überraschung auf, die zumindest in den ersten Minuten nach dem Wechsel aufging. Bei eigenem Ballbesitz nahm Wendler seine Torhüterin aus dem Spiel und brachte eine siebte Feldspielerin. Die zog ein farbiges Leibchen an. Aber: Es war grün und die Gäste spielten in grün. Dies ließen die beiden Unparteiischen aus dem Bayerischen Wald nicht zu, so dass sich die Buckenhofener nach der Suche nach einem Ersatzleibchen machen mussten.

In der Kabine schien Wendler die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team spielte nach Wiederanpfiff die numerische Überlegenheit im Angriff konsequent aus. Nach Toren von Yvonne Krampert (2) und Anna-Lena Brütting leuchtete ein 9:9 auf der Anzeigetafel. Ein seltener Spielstand in einem Handballspiel, fünf Minuten nach der Pause.

Beide Mannschaften fanden auch in der Folgezeit nicht zu ihrer Bestform. Es reihte sich Fehlpass an Fehlpass. Die Abwehrreihen hatten relativ leichtes Spiel, die generischen Akteure vom eigenen Tor fern zu halten. Den Angriffsreihen fiel nichts mehr ein, die beiden Unparteiischen mussten bei nahezu jedem Angriff eine Hand heben, um Zeitspiel anzuzeigen. Bis zum 11:11 konnte jeder Führungstreffer postwendend wieder ausgeglichen werden. Dann konnte sich der HC durch Treffer von Sokol und Christina Walz, die einen 7m-Strafwurf verwandelte, erstmals wieder mit zwei Toren absetzen. Die Buckenhofenerinnen blieben jedoch in Reichweite und konnten bis zum 13:14 jeweils den Anschluss wieder herstellen.

Leeres Tor verfehlt

Das Niveau verflachte mehr und mehr. Nach dem Treffer von Knust zum 14:15 zehn Minuten vor Schluss fiel in den folgenden neuneinhalb Minuten sage und schreibe noch ein einziger Treffer. Der HC brachte es sogar fertig, frei vom Kreis das leere Tor — die Torfrau kam nicht schnell genug von der Bank zurück — zu verfehlen. Ann-Kristin Gößwein sorgte mit ihrem Tor zum 14:16 wenige Minuten vor Schluss aufgrund der Torflaute fast schon für eine Vorentscheidung. Das Tor zum 14:17 Endstand in einer insgesamt enttäuschenden Partie erzielte Kathrin Kieser Sekunden vor dem Abpfiff.

Überlegen sollten es sich einige Zuschauer, ob es wirklich sportlich ist, zwei Unparteiische, die nach dreistündiger Anreise und einem hektischen Derby in den Beinen am Schluss eines zweiten Spieles übel zu beschimpfen. Ein Zuschauer wurde aus diesem Grund aus der Halle gewiesen.

SVB: Krieg; Knust (4/2), Anderl (2), Knauer (1) Börner (1) Brütting (3), Vogt, Schroll, Neuner (1), Glöckl, Henke, Krampert (2), Simmerlein.

HC: Lenhard; Schmitt (4), Nemeth, Neuner (1), Vesely (2), Sokol (2), Gößwein (1), Wolf, Walz (4/2), Dachwald (1), Kieser (1), Kohnen, Irmstorfer (1).

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