Der Mann fürs WM-Marketing

18.6.2014, 19:00 Uhr
Der Mann fürs WM-Marketing

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Der in Ebermannstadt lebende Vorsitzende des SV Moggast verpasste seit 1998 nur die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea. Das bisher spektakulärste Projekt des studierten Betriebswirtes war der Miniatur-Nachbau des Berliner Olympiastadions (Kosten: fünf Millionen Euro) vor dem Reichstag bei der WM 2006. Für drei Euro Eintritt konnten im Inneren 10 000 Fans die Spiele auf Großleinwänden sehen.

Mit seinen 20 Mitarbeitern aus Deutschland koordiniert Merz nun in Brasilien die Image-Aktionen des Herzogenauracher Sport-Ausrüsters an allen WM-Standorten. Unter anderem werden auch die Kinder betreut, die bei Spielen die Fair-Play-Fahne ins Stadion tragen. „Es gibt für jeden Tag einen Actionplan“, sagt Merz. Der zweifache Familienvater war bisher in Salvador, bei den Eröffnungsfeierlichkeiten in Sao Paolo und in Rio de Janeiro unterwegs. Für die Stimmung sind laut Merz vor allem die ausländischen Fans und Touristen verantwortlich, während die einheimische Bevölkerung noch nicht richtig im WM-Fieber ist: „2006 hat mir besser gefallen, weil die Begeisterung wirklich alle erfasst hat.“

Arm und reich Tür an Tür

Grund für die Zurückhaltung vieler Brasilianer sind freilich die Probleme im Land. „Überraschend ist, wie nahe Arm und Reich dort tatsächlich nebeneinander liegen. Die Armenviertel Favelas grenzen direkt an die Areale der Luxushotels“, berichtet der Franke. Sicherheitsbedenken hat er keine, an die Dauerpräsenz der Einsatzkräfte aber musste sich Merz erst gewöhnen. Bei der täglichen Arbeit stellt der enorme Verkehr die größere Herausforderung dar. „Es sind immer wieder Kollegen am Flughafen oder auf der Straße stecken geblieben. Das macht die Zeitplanung sehr schwierig“, sagt Merz, dessen Firma auch für die Nachschubversorgung derjenigen Nationalteams zuständig ist, die von adidas ausgerüstet werden.

Zudem unterliegt dem Verantwortungsbereich des Moggasters das Ticketmanagement. In den Logen betreuen die Mitarbeiter die eingeladenen Gäste, darunter freilich viele Prominente. „Ich habe erst wenige kennengelernt, die nicht am Boden geblieben sind“, erklärt Merz. Mehr will der Chef aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Vips nicht verraten. Gemeinsame Taxifahrten gab es mit Giovanne Elber und Reinhold Beckmann, da die Kollegen vom deutschen Fernsehen in Rio im gleichen Hotel untergebracht sind.

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