Der Mink erobert den Landkreis Forchheim

28.10.2014, 05:00 Uhr
Der Mink erobert den Landkreis Forchheim

© Anne Schneider

Zwischen Erlangen und Forchheim folgt der mit Schwimmhäuten ausgestattete „Wassermarder“, der gut taucht, dem Lauf der Regnitz. Vor allem bei Hausen kann man einzelne der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere kurz im Scheinwerferlicht sehen, wenn sie die Straße an der Regnitzbrücke überqueren. Auch aus dem Zweng wurde er gemeldet.

Der Mink gehört zu den gebietsfremden Arten, die für die Pelztierzucht ins Land geholt wurden. Aus Nerzfarmen geflohene oder befreite Tiere haben freilebende Populationen aufgebaut. In der Oberpfalz zum Beispiel erschienen 1998 erste Meldungen über Minksichtungen, heute gibt es dort unzählige Minke, so dass der Räuber von Jägern, Naturschützern und Teichwirten inzwischen als Gefahr für das heimische Ökosystem gesehen wird. Er ernährt sich nämlich hauptsächlich von Vögeln, Eiern, Kleinsäugern und Fischen. Obwohl er nicht ins Jagdrecht aufgenommen ist, darf er deshalb bejagt werden.

Dass sich der Mink auch im Forchheimer Land etablieren wird, ist recht wahrscheinlich. Er besetzt die Nische des Europäischen Nerzes, der bei uns ausgestorben ist. Und er ist kein Einzelfall. Die Liste der in den vergangenen hundert Jahren in den Landkreis gekommenen Tierarten ist lang und reicht vom Bisam über die Feuerlibelle bis zum Waschbären.

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