Der VfB darf wieder träumen

6.2.2012, 09:10 Uhr
Der VfB darf wieder träumen

© Edgar Pfrogner

Damit ist Forchheim, das ohne den verletzten Spielmacher Philipp Wolf angetreten war, nun punktgleich mit Bruck, einen Zähler hinter Neunburg, das Zweiter ist. Da der Tabellenführer OG Erlangen mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Aufstieg verzichten wird, berechtigt Rang 2 zum direkten Gang in die Landesliga.

Der VfB darf wieder träumen

Schon aus dem allerersten Derby-Duell des Tages, unmittelbar vor dem Anwurf, ging der VfB als Sieger hervor. Aggressiver als der Gast tobten sich die VfB-Spieler in einem Motivationskreis aus, schubsten und brüllten einander an. „Die ersten Minuten werden entscheidend sein“, hatte Coach Elmar Ehrich angekündigt. Dafür wollte der VfB hellwach sein. Zwar sollte Bruck dann die Anfangsphase bestimmen, aber durch sein schnelles Spiel nach vorne ließ sich Forchheim nie abschütteln. Dass der Gastgeber dabei zwar Respekt, aber keine Angst vor dem Tabellenzweiten hatte, zeigte das taktische Wagnis Ehrichs: Zwischenzeitlich wechselte er einen siebten Feldspieler für den VfB-Torhüter im Angriff ein, die plötzliche Unordnung in der Abwehr sowie die Überzahl nutzte Kilian Kiesel zum 2:2.

Auch sonst blieb Forchheim trotz mangelhafter Abwehrarbeit und vieler technischer Fehler im Spiel, weil Moritz Marx im Tor schier überragend hielt. Nur gegen Patrick Egelseer, wie der ebenfalls starke Dieter Geck im Brucker Tor kein Unbekannter in Forchheim, war der VfB-Schlussmann immer wieder machtlos.

Wurde das VfB-Angriffsspiel zu langsam vorgetragen, spielte das in die Karten der erfahrenen Brucker und ließ die Gäste erstmals auf zwei Tore davonziehen (8:6, 19.). Prompt bat Ehrich zur Auszeit und der VfB zog das Tempo wieder an. Die Folge war die erste Forchheimer Führung mit 9:8 durch den starken Bernhard Zuber (23.), die sich Erlangen aber bis zur Halbzeit zurückerkämpfte.

Starke Heimphysis

Dass die starke Heimphysis am Ende den Ausschlag für den VfB geben könnte, roch man erstmals, als selbst die Zeitstrafe gegen Tobias Radina aufgrund einer Undiszipliniertheit beim Stande von 15:14 für Erlangen (43.) ohne negative Folgen blieb: der VfB blieb selbst in Unterzahl im Spiel, verkürzte sogar durch Benjamin Krämer, Tobias Hallmann besorgte den Ausgleich, Dominik Hecht die 18:17-Führung (52.).

Es begann die spannende Schlussphase, die offensichtlich auch die Spieler Nerven kostete: Zuhauf Schrittfehler ließen das Tempo zusätzlich steigen, ein Doppelschlag von Zuber ließ Forchheim gar mit zwei Toren davonziehen (20:18, 56.). Hallmann traf sogar zum vorentscheidenden 21:18 — auf der VfB-Bank hielt es nun keinen mehr auf dem Hinterteil. Erst recht nicht, als Zubers Foul eine Unterzahlsituation bedeutete. Glück hatte der VfB, dass er kurz darauf nicht sogar in doppelte Unterzahl geriet. Die Unparteiischen aus Buckenhofen beließen es aber diesmal nur bei einem Siebenmeter, den Patrick Egelseer zum letzten Brucker Tor des Abends verwandelte.

Weiter war das Glück auf Seiten der Heimmannschaft, als Hallmanns sechster Schrittfehler ohne Folgen blieb, weil Thomas Schmautz im Gegenstoß nur den Pfosten traf. Dominik Hechts Tor zum 22:19 war der wichtige Schlusspunkt eines intensiven Derbys: „Durch den Sieg mit drei Toren Differenz haben wir nun im direkten Vergleich die Oberhand über Bruck“, freute sich Elmar Ehrich, nachdem er der gesamten Mannschaft freudetrunken um den Hals gefallen war. „Es hat uns stark gemacht, dass Bruck seine klaren Chancen vergeben hat. Und, irgendwie, wollten wir heute alle auch ein bisschen für den Philipp Wolf spielen.“ Der hatte sich nach Schlusspfiff mit dick verbundener Nase ebenfalls ins Feiergetaumel gestürzt.

VfB Forchheim:Marx, Schmitt; Radina (4/1), Gieck (1), Krämer (1), Wackersreuther, Kiesel (2), Hallmann (2), Zuber (6), Hecht (6), Fürch.

Schiedsrichter: Kastner/Wölfel (SVB).
 

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