Die Bufdi-Stellen in Forchheim sind begehrt und rar

27.5.2015, 06:00 Uhr
Die Bufdi-Stellen in Forchheim sind begehrt und rar

© Hans von Draminski

Wie eine Initiative der Jugendförderung bekannt gibt, nimmt die Nachfrage, ein Jahr lang als Bufdi zu arbeiten, stetig zu. Vor allem im sozialen Bereich bietet der Bundesfreiwilligendienst Orientierungshilfe. Oder vielmehr: Er könnte es. Denn die Anzahl der Dienstantritte sei bereits um 25 Prozent zurück gegangen, zeigt sich das Projekt „Bufdi.EU“ alarmiert. Es fehlen die Stellen.

Peter Ehmann, Geschäftsführer der Caritas im Landkreis Forchheim, trauert den Zivis  nach. Eine Bufdi-Stelle könne die Geschäftsstelle der Caritas im Landkreis nämlich aktuell nicht anbieten. „Zu komplex, zu teuer“, fasst Ehmann die Gründe zusammen.

167 Millionen Euro werden pro Jahr von der Bundesregierung für den Bundesfreiwilligendienst bereit gestellt. Dies habe im Vorjahr nicht ausgereicht, sagt Bufdi.EU — obwohl es da Zuschüsse in Höhe von elf Millionen Euro gegeben habe. Blieben diese heuer aus, sei ein weiterer Abbau der Stellen zu befürchten. Dass das Konzept als solches funktionieren würde und Chancen bietet, zeigt ein Beispiel aus dem Bund Naturschutz (BN) in Forchheim. Dort hat man im vergangenen Jahr eine 60-Jährige für den Freiwilligendienst eingestellt.

Bemerkenswert, weil gerade für ältere Bewerber die Chancen erfahrungsgemäß schlecht sind. Jene Dame bewies sich so gut in ihrer Arbeit, dass der BN ihr Engagement nun in einen Mini-Job umgewandelt hat. „Wir beschäftigen sie nun auf 400-Euro-Basis“, bestätigt die Geschäftsführerin Ingrid Neubauer.

Damit fällt allerdings die Bufdi-Stelle des BN flach. „Bedarf hätten wir freilich und jede Menge“, sagt Neubauer, „doch Verwaltungsaufwand und Finanzierung können wir nicht leisten.“

Zwei Stellen kann die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Forchheim anbieten. An den Grund- und Mittelschulen in Hallerndorf und in Eggolsheim kümmern sich junge Leute wie die 22 Jahre alte Svenja Eser um die Nachmittagsbetreuung. „Die sind sehr geschätzt und haben Freude an der Aufgabe“, sagt Awo-Geschäftsführerin Lisa Hoffmann. Diese Stellen werde man auch im nächsten Schuljahr wieder besetzen.

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