Die Heroldsmühle kommt unter den Hammer

17.6.2013, 18:05 Uhr
Die Heroldsmühle kommt unter den Hammer

© Petra Stützer

Über viele Jahre hinweg bot die Heroldsmühle auf dem Frankenweg, etwa 500 Meter von der Leinleiterquelle entfernt, Wanderern eine schöne Einkehr. Doch zum November 2010 gaben die bisher letzten Betreiber auf — auch mit Zeltplatz und Direktvermarktung war die Wirtschaft wirtschaftlich nicht zu stemmen. Sie schlossen das Gasthaus. Nun werden die Gebäude am 31. Juli zwangsversteigert.

Von 226.000 Euro Verkehrswert geht das für die Auktion erstellte Gutachten aus. Auf den „Tisch“ kommen Wohnhaus, Gaststätte, Fischhaus und Carport, zudem Flächen im Wert von 79.700 Euro. Die Gebäude aus den 80ern befinden sich in einem laut Expertise „leicht unterdurchschnittlichen Zustand“, eine Renovierung ist fällig.

Von der alten Mühle, die erste Erwähnung datiert ins Jahr 1355, ist nichts mehr erhalten. Das Mühlrad, mit sieben Metern Durchmesser beim Einbau 1916 das größte im „Wiesentgau“, hängt jedoch immer noch an der südlichen Fassade.

Mitten im Grünen gelegen

„Das Gasthaus hat wirklich eine super Lage“, schwärmt Heiligenstadts Bürgermeister, Helmut Krämer. Die Gegend ist idyllisch, die Mühle grenzt an ein Naturschutzgebiet, im Frühjahr sind dort manchmal das Naturschauspiel der Tümmler oder Hungerbrunnen zu sehen. Für Ausflügler sei in der Gegend ansonsten wenig geboten, so Krämer. Nachdem die letzten Betreiber aufgegeben hatten, wollte ein Ehepaar aus Unterleinleiter die Mühle als Einfamilienhaus mit Nebengebäude nutzen. Das lehnte der Gemeinderat ab: „Die hätten dort alles eingezäunt“, so Krämer. Heiligenstadt wünsche sich wieder einen Wirt.

Ein Kauf durch die Gemeinde komme nicht in Frage. Allerdings gebe es schon ein, zwei Interessenten, die sich im vergangenen Jahr nach der Heroldsmühle erkundigt hätten. Falls jemand Lust bekommen hat: Der Hammer fällt ab 11 Uhr im Amtsgericht Bamberg.

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