Die Kirchehrenbacher Mittelschule bröckelt vor sich hin

28.3.2015, 14:00 Uhr
Die Kirchehrenbacher Mittelschule bröckelt vor sich hin

© Foto: Marquard Och

An einer Teilsanierung des Schulgebäudes führt daher wohl kein Weg vorbei. Nicht in Frage kommt für das Gremium um die Verbandsvorsitzende Bürgermeisterin Anja Gebhardt eine bezuschusste Generalsanierung. Dafür sei der Geldbeutel zu klein und der längerfristige Bestand der Verbandsschule zu unsicher.

In ihrem Bericht machte die Vorsitzende deutlich, eine Sanierung in Abschnitten ginge komplett zu eigenen Lasten; zusammen mit einem Architekten sei zunächst eine Prioritätenliste zu erstellen. Für tiefer gehende Planungen zu einer Hackschnitzel-Heizung (in einigen Räumen sind derzeit noch Nachtspeicheröfen) sei ein neues Förderprogramm abzuwarten.

Schüler flechten Zaun

Weiter berichtete Anja Gebhardt in der Sitzung des Schulverbandes: Für einen Rasenmäher würden Angebote bis 3500 Euro eingeholt, an die BayWa sei der 800-Euro-Auftrag für einen Zaun im Innenhof vergeben — das Flechtwerk werde unter Anleitung der Landschaftsarchitektin Irene Schneider ein Projekt der Schüler.

In ihrem Konzept für eine gute Schule spiele der „Mehrwert“ durch die Schülerbeteiligung eine wichtige Rolle, betonte die Rektorin. Sie zeigte frische Wandgemälde in der Aula, selbst gezimmertes Mobiliar und den neu bepflanzten Teich sowie Blumenkästen. Positive Rückmeldungen aus dem Elternbeirat zeigten, dass der bei den Schülern der fünften und sechsten Klasse mit einem Kompetenztraining und Fortbildungen angesetzte Hebel tatsächlich das Sozialverhalten verbesserte.

Mehr Selbständigkeit

Bei der achten bis zehnten Klasse liege der Schwerpunkt auf der Erziehung zu mehr Selbstständigkeit: Mit Praktika in Betrieben würden die Entlassschüler auf die Ausbildung vorbereitet. Bei der Evaluation werde die Schulsanierung und damit verbunden die Zukunftsfähigkeit Thema sein.

Von nicht nur braven, unkomplizierten Schülern war dann im Situationsbericht der Jugendsozialarbeiterin Dagmar Ritter-Gunselmann die Rede: 19 männliche und 26 weibliche Jugendliche waren zu betreuen, 24 nahmen wegen Konflikten mit Mitschülern und Lehrern, familiären Problemen, Essstörungen oder Drogenkonsum Kontakt zur Sozialarbeiterin auf.

Alkohol ohne Kontrolle

Ritter-Gunselmann schilderte Einzelfälle: Drei betrunkene Mädchen wurden von der Polizei heimgebracht – die vom Jugendamt angeschriebenen Eltern hielten ein Gespräch aber für nicht notwendig. Ganz einfach sei es auch hier für Jugendliche an Cannabis, Christal Meth und Kräutermischungen heranzukommen, berichtete die Sozialarbeiterin. Beim Alkoholverkauf nannte sie ferner einen Laden, in dem nicht kontrolliert werde. „Wir sind in der Mitverantwortung die Situation zu entschärfen“, betätigte die Vorsitzende den Vorschlag der Sozialarbeiterin, den Schulverband in die Prävention einzubinden.

Im Vorbericht zum Haushalt 2015 hatte Kämmerer Bastian Holzschuh geschrieben: Die Gesamtumlage vermindere sich um 16.200 Euro, Minderausgaben betreffen den Schulleiter-Etat (minus 14.600 Euro), die Bewirtschaftungskosten (minus 17.700 Euro) und die Turnhallenmiete (minus 7600 Euro). Nachdem die Grundschüler aus den Mittelschulräumen ausgezogen sind, steigt die Miete wieder auf 54.000 Euro. Die letzte Rate für einen 50.000 Euro Kredit wird im September getilgt. Die Schulden stehen Ende 2015 auf Null.

Ohne Debatte wurde die Haushaltssatzung einstimmig abgesegnet. Der Verwaltungshaushalt umfasst 448.000 Euro, im Vermögen stehen 67.500 Euro. Auf 340.000 Euro ist die Verwaltungsumlage festgesetzt — auf jeden Einzelnen der 135 Schüler aus Kirchehrenbach, Kunreuth, Leutenbach, Pinzberg, Weilersbach und Wiesenthau treffen damit 2519 Euro.

Zuschuss abgenickt

Die 23.500 Euro Investitionsumlage bedeutet pro Schüler Kosten über 174 Euro. Die Feststellungen und Entlastungen zu den Jahresrechnungen 2011 bis 2013 erfolgten einstimmig. Abgenickt wurde der 5000 Euro Zuschuss je Gruppe an den Caritasverband Forchheim für die Trägerschaft der offenen Ganztagesschule im Haushaltsjahr 2015, ebenso die von der Caritas in Rechnung gestellten 30.000 Euro für die Jugendsozialarbeit im Jahr 2014.

 

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