Die letzten Tage in Schweden: An Ostern kam die Familie

13.4.2015, 13:02 Uhr
Die letzten Tage in Schweden: An Ostern kam die Familie

© Hans Rosemann

Die letzten Tage im schwedischen Touristendorf Vålådalen sind Hans Rosemann und seine Hunde nicht mehr allein. Die Lebensgefährtin und ihr Sohn kommen den 62-Jährigen besuchen. Sie fährt mit den Hunden Schlitten, Hans Rosemann und der Stiefsohn sind auf Skiern unterwegs. Spätestens jetzt fasst der Kauernhofener einen Entschluss.

"Ich habe mir schon für nächsten Winter eine Hütte vormerken lassen", erzählt Hans Rosemann den NN. Der Schlittenhunde-Experte ist von der Region Jämtland fasziniert. 2014 ist er durch Lappland getourt, "das war auch schön, aber so flach." In Jämtland dagegen wirkt die Landschaft "um einiges dramatischer", Gebirge türmen sich auf, die Ansicht wandelt sich immer wieder. Was Hans Rosemann in den kalten Norden zieht? "Die Erlebnisse der Arktisreisenden, die mit Hundegespannen unterwegs waren, das hat mich stark beeindruckt." Mit seinen Winter-Touren in Schweden und Finnland will der Rentner ein bisschen nachfühlen, wie es auf diesen Expeditionen früher gewesen sein muss. Deswegen war auch der Plan, zehn Tage der Schweden-Tour nur mit Zelt, Schlitten und Hunden unterwegs zu sein. Wenn nur nicht das wankelmütige Wetter gewesen wäre.

So warm wie in diesem Jahr sei es schon lange nicht mehr gewesen, haben die Einheimischen laut Rosemann erzählt. An einigen Stellen mussten Rosemann und die Hunde den Schlitten über Geröll schleifen. "Und dabei haben wir nicht gewusst, wie weit diese schneefreien Stellen eigentlich reichen." Dann wieder galt es vereiste Schneefelder zu überwinden, auf denen der Schlitten bei starkem Wind, der von der Seite blies, immer wieder abzurutschen drohte. Tiefschneefelder türmten sich auf, in die die Hunde tief versanken, Sturmnächte im Zelt hat Hans Rosemann verbracht und in Notunterkünften geschlafen, weil es irgendwann zu gefährlich wurde.

"Es war bisweilen eine unglaubliche Schinderei", sagt Rosemann, und fügt gleich hinzu: "Aber wenn die Sonne schien und wir auf einem festen Trail dahingeglitten sind, ich nur das Knirschen der Schlittenkufen und das Hecheln der Hunde hörte, dann war das einfach nur wunderschön. Dann habe ich das Unterwegssein mit meinen Gefährten auf eine ganz tiefe, besondere Weise genossen."

Hunde und Herr sind inzwischen wieder in Kauernhofen. Die Reise hat Kayla, Joker, Ayuk und Sara einiges abverlangt. Auch Hans Rosemann spürt die Anstrengung noch in den Knochen, aber er plant bereits für die nächste Tour. "Beim nächsten Mal werde ich die Hunde anders tranieren, so oft wie möglich auf Schnee." Und er wird nicht mehr so viel auf Pläne schmieden. "Mit veränderten Bedingungen zurecht zu kommen, das ist für mich die wichtige Erkenntnis der Tour."

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