Die Sportinsel wurde zur "Musikinsel"

10.7.2017, 06:00 Uhr
Die Sportinsel wurde zur

© Udo Güldner

Der Freitag gehörte ganz der Vergangenheit. Dafür sorgten nicht nur die Gründungsmitglieder der „Knabenblaskapelle“: Siegfried Lauger, Reinhold Neubauer, Alfred Roth, Klaus Neubauer, Heinrich Kredel und Adolf Neubauer. Auch der umjubelte Gastauftritt des Ehrendirigenten Willi Saffer, der „seine Musiker“ über Jahrzehnte mit dem eigens komponierten „Gruß aus Forchheim“, der „Rumba Negra“ und Glenn Millers Swing geprägt hatte.

Eine besondere Ehrung erfuhren „Mister Musikverein“ Heiner Kredel, der in einem halben Jahrhundert so gut wie jedes Ehrenamt im Musikverein Forchheim-Buckenhofen innehatte, und Vereinschronist Artur Maier, der „im stillen Kämmerlein“ dafür sorgte, dass viele Details des letzten halben Jahrhunderts im Gedächtnis blieben. Dass es ein Weinabend werden würde, wurde spätestens dann deutlich, als der Escherndorfer Winzer Michael Fröhlich den Jubiläumswein vorstellte. In Lederhosen und Dirndl setzte die „Buckenhofener Blasmusik“, in der Dirigent Markus Schirner auch seinem Vater Georg am Tenorhorn den Takt vorgab, mit einer Abfolge aus Polken, Märschen und anderen Disco-Hits den Schlusspunkt unter den gelungenen Festabend.
Für ein ganz besonderes Gemeinschaftserlebnis sorgten am Samstag fast 600 Musiker aus 15 Musikvereinen. Zum „XL Marschorchester“ unter der Leitung Lars Pislcajts gehörten, neben dem Gastgeber, die Blaskapellen aus Buttenheim, Ebersbach, Effeltrich, Eggolsheim, Gößweinstein, Heroldsbach, Kirchehrenbach, Langensendelbach, Neunkirchen, Pautzfeld, Pretzfeld, Unterstürmig und Weilersbach, sowie der Spielmannszug Jahn Forchheim.
Der Patenverein sorgte einen Tag später denn auch für einen beschwingten Frühschoppen. Nach einer Runde auf der Tartan-Bahn unter sengender Sonne, spielten alle, dirigiert von Christian Libera und Landrat Hermann Ulm, ein gemeinsames Platzkonzert.
Der Abend gehörte dann ganz der böhmisch-mährischen Blasmusik. Berthold Schick und seine „allgäu6“ heizten dem vollbesetzten Festzelt mit Polka, Marsch und Walzer stundenlang ein, bis der Jubel über die ganze Sportinsel zu hören war.
Der Sonntag ließ nur den musikalischen Nachwuchs — und den gibt es als „Next Generation“ reichlich — ans Mundstück. Von der musikalischen Früherziehung (Leitung Tanja Froese, Beate Nitsche) über die Bläserklassen (Christine Stark, Lisa Schlund) und Rattabonga-Percussion (Gitta Lauger) bis zu Junior- (Hans-Jürgen Lorenz) und Jugend-Blasorchester (Andreas Bauer) waren die Kinder und Jugendlichen zu hören, dass kein Quadratzentimeter Bühne mehr frei war.
Ihre Premiere feierten die noch namenlose Kirchenband und die erstaunlich vielköpfige Erwachsenen-Bläserklasse. Erstere umrahmte den morgendlichen Festgottesdienst mit Neuem Geistlichen Lied, das Claudia Zirnsack und Gernot Reichel sangen.
Schließlich waren es vor 50 Jahren kirchliche Wurzeln, die sich später zum Musikverein Forchheim-Buckenhofen ausgewachsen hatten.  Ein Kinder-Mitmach-Konzert, in dem die Kleinen mit dem Jugendblasorchester auf die Suche nach den verschwundenen Klangfarben gingen, und eine gemeinsame Bläserserenade beschlossen den Fest-Marathon, der nur begeisterte Musiker, zufriedene Besucher und erschöpfte Ehrenamtliche zurückließ.

Keine Kommentare