DJK-Familie fordert starke Individualisten

24.10.2014, 07:00 Uhr
DJK-Familie fordert starke Individualisten

© Foto: Michael Müller

Mit dem Klassenverbleib in der Regionalliga erreichten die Tischtennis-Asse der DJK in der Saison 2013/2014 ihr großes Ziel, für Marius Zaus aber war es ein schweres Jahr. Sportlich hatte der Hummeltaler aus dem Landkreis Bayreuth, der seit frühester Jugend in Effeltrich an der Platte steht, gegen die hochklassige und erfahrene Konkurrenz an Position 2 einen schweren Stand. Die Einzel-Bilanz in der Premieren-Spielzeit der dritthöchsten Spielklasse fiel bei nur zehn Siegen aus 24 Partien durchwachsen aus.

Zaus schnitt auch bei den Ranglistenturnieren schwach ab, verpasste als Sechster des deutschen U18-Rankings die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft. Nur im kleinen Kreis wussten sie in Effeltrich Bescheid, dass die Leistungen ihres Eigengewächses mit dem Gesundheitszustand seines Vaters zu tun hatten. Der Mann, der beim zunächst unregelmäßigen Vater-Sohn-Duell einst das Interesse seines neun Jahre alten Filius am Spiel mit dem kleinen weißen Ball weckte, ihn bald mehrmals wöchentlich zum Training am Bezirksstützpunkt fuhr und wenig später die professionelle Förderung des Talents am Sportgymnasium im Kolbermoor unterstützte, verstarb an schwerem Krebsleiden im Frühjahr 2014.

Umso betroffener machte das Schicksal des 18-Jährigen, da Zaus vor seinem letzten Schuljahr auf dem Weg zum Abitur 2015 mitsamt dem Tischtennis-Internat ins oberbayerische Bad Aibling gezogen war. Den dadurch noch einmal gestiegenen Selbstbeitrag für die Eliteschule des Sports konnte die Familie nicht aufbringen. In Zusammenarbeit mit dem Hauptverein organisierte die DJK-Tischtennisfamilie eine Spendenaktion, die bis zum Saisonbeginn erfolgreich verlief. Mit tatkräftiger Hilfe der Sparkasse Forchheim, dem Nürnberger Unternehmen Fietz & Bazata sowie der Firma Sontowski & Partner kam die notwendige vierstellige Summe zusammen.

Verletzungen auskuriert

Dass sich Marius Zaus nun wieder besser auf den Sport konzentrieren kann, stellte er gleich im ersten Ligaspiel beim 9:3-Auftaktsieg gegen Aufsteiger Thalkirchen unter Beweis. Im Doppel und beiden Einzeln war der Effeltricher siegreich, ließ unter anderem dem peruanischen Nationalspieler Diego Rodriguez Egocheaga keine Chance. Den neuen Schwung will das gesamte DJK-Team am Wochenende mit in seine zwei Heimspiele nehmen.

Nach vierwöchiger Spielpause, in der die Rekonvaleszenten Michael Ziegler, Marco Büttner und Tobias Quick ihren Trainingsrückstand aufholten, bekommen es die Effeltricher am Samstag (19 Uhr) nach dem Vorspiel der Landesliga-Reserve (14.30 Uhr gegen Waigolshausen) mit dem Meisterschaftsfavoriten SV Schott Jena zu tun, der bereits zwei klare Siege und ersatzgeschwächt ein Unentschieden verbuchen konnte. Die Thüringer verstärkten das Team um ihr Topduo Nico Stehle und Nemanja Ignjatow in der Sommerpause mit dem Serben Marko Petkov vom Ligarivalen SSV Landsberg und wissen damit drei der fünf besten Akteure aus der Vorsaison in ihren Reihen.

Auf den vorderen Positionen können sich die jungen Effeltricher um ihren slowakischen Altinternationalen Martin Jaslovsky über reizvolle Herausforderungen freuen. Eine Überraschung kann der ausgeglicheneren Truppe trotzdem gelingen, glaubt Teammanager Jürgen Weninger. Dafür müsse es in den Doppeln und am hinteren Paarkreuz gut laufen. Ein Pluspunkt der Hausherren könnte ihre Frische sein. Jena hat bereits am Mittag ein Spiel in Regenstauf und anschließend eine eineinhalbstündige Autofahrt zu absolvieren.

Effeltrich ist hingegen am Sonntag (14 Uhr) noch einmal gefordert. Gegen den zweiten thüringischen Vertreter SSV Schlotheim, der mit einer Bilanz von 4:4 Punkten anreist, gelten die Gastgeber als leicht favorisiert. Jürgen Weninger warnt: Ludek Laboutka und Patrik Vlacuska bilden ein hochklassiges Frontpaar. Die Nummer drei im Bunde, Pawel Mego, konnte bisher alle seine sieben Einzelpartien für sich entscheiden.

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