"Dormitzer Lachnacht" war ein voller Erfolg

23.10.2017, 19:33 Uhr

© Foto: Karl Heinz Wirth

Als Kabarettist Atze Bauer die Bühne betrat, blickte er in eine Masse erwartungsvoller Gesichter. „Hallo Dormitz, ihr habt den schönsten Bürgermeister von ganz Deutschland“ begrüßte er das Publikum und nahm es mit auf eine musikalische Reise zwischen schwarzem Humor und ausgelassener Situationskomik. Wenn Atze Bauer in die Saiten haut, dann bekommt das Publikum eine Welle aus improvisiertem Wortwitz für die Lachmuskeln. „Wenn man einmal in Dormitz gespielt hat, dann hat man die Bretter der Bühnen der Welt erobert“ sagt er, und das Publikum tobte. 

Jörg Kaiser, kündigte er an als den Franken mit fränkischem Humor. Auf äußerst humorvolle Weise nimmt Kaiser unter anderem typische fränkische Verhaltensweisen, Marotten und Macken von Männern und Frauen gleichermaßen aufs Korn und bescherte dem Publikum damit einen Abend voller herzhafter Lacher. Da verzieh man dem Kabarettisten gerne, dass allzu häufig Klischees wie „Mitte 40 werden Männer seltsam, oder Männer nehmen nicht zuerst am Bauch ab, sondern an der Stimmung“ als Gag-Vorlage dienten. Und ganz ehrlich: Der Eine oder Andere aus dem Publikum wird sich wohl so manches Mal in Kaisers Schilderungen wiedererkannt haben.Kaiser setzte Pointe an Pointe und sorgte damit für viele Lacher. Der lange Applaus des Publikums war mehr als verdient.


Zu Gast war auch die junge Künstlerin Franziska Wanninger. Pointenreich, gnadenlos, aber immer mit Charme, riss die talentierte Nachwuchskabarettistin jeden mit, in ihrer wilden facettenreichen Mischung aus verschiedensten Figuren und Dialekten. Das Leben ist kein Wunschkonzert, und so lebt sie bei ihrer „geliebten“ Tante Elfriede und ist dieser ausgeliefert. „Die ist so geizig, dass sie sich nach ihrem Tod nur bis zum Bauch eingraben lässt, damit sie die Grabpflege noch selbst besorgen kann“ vermutete Nichte Franziska. Besonders gefielen die ausdrucksstarke Rolle des Bürgermeisters von Schnecklreit und die Wiesenbedienung. Mit viel Liebe und Gespür für ihre Figuren entlarvte Franziska Wanninger die geheimen Wünsche und Abgründe einer von Perfektion und Außenwirkung besessenen Gesellschaft.Wanninger überzeugte mit bestechendem Humor und einem kleinen Einblick in ihre schauspielerischen Leistungen. 


Kabarettist Stefan Eichner als „der entspannte Franke“ begeisterte das Publikum mit seinem fränkischen trockenen Humor und Liedern wie „Pfeif auf 40“ oder „Klagelied eines gescheiterten Graffitikünstlers“. Mit dem ihm eigenen, trockenen Humor sorgte er zudem dafür, dass den Gästen nicht alle Lacher auf halber Strecke stecken blieben, einfach großartig, wie anhaltender Beifall bestätigte.Sein Witz, gespickt mit absurder Klugheit und einer gehörigen Portion Übermut, überzeugten. 

Vor allem mit der Moderation durch Atze Bauer wurde die „1. Dormitzer Lachnacht“ nicht nur ein äußerst lustiges, sondern auch ein wirklich künstlerisches Ereignis.

Ein dickes Lob gebührt der Gemeinde Dormitz als Veranstalter, Christine Schmieder-Bänsch mit ihrem Team und allen ehrenamtlichen Helfern die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sorgten.Bürgermeister Holger Bezold war sicherlich nicht der einzige, der am Ende dieser 1. Lachnacht sagte: „Ich hoffe, das ist nicht die letzte „Dormitzer Lachnacht“ gewesen.

 

 

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