Drei junge Gesichter auf den Richterstühlen

3.11.2009, 00:00 Uhr
Drei junge Gesichter auf den Richterstühlen

© Edgar Pfrogner

Die 30-jährige Bambergerin gibt wie ihre beiden neuen Kollegen dem kleinen Gericht an der Kaiserpfalz im wahrsten Sinn des Wortes ein völlig neues Gesicht. Sie steht mit dem Familienrichter Christian Schorr (33 Jahre) und dem Zivilrichter Christian Schneider (31 Jahre) für eine neue Generation von Richtern.

Silke Stark wird als Strafrichterin wie ihr Vorgänger Norbert Spintler am meisten im Mittelpunkt der lokalen Öffentlichkeit stehen. Typische Fälle in ihrem Aufgabengebiet sind Verkehrsordnungswidrigkeiten, aber auch immer wieder Körperverletzungen. Gestern trat Silke Stark ihren Dienst in Forchheim an. Zuvor arbeitete sie drei Jahre bei der Staatsanwaltschaft Bamberg. Dorthin ist Spintler gegangen, als Gruppenleiter - eine Beförderung für den Richter, der neun Jahre in Forchheim tätig war.

Alle haben in Erlangen studiert

Silke Stark hat Jura in Erlangen studiert, ebenso wie Schorr und Schneider. Schorr ist ein gebürtiger Coburger und mit seiner Familie in den Landkreis Forchheim gezogen. Er ist bereits seit Januar am Amtsgericht. Zuvor war er vier Jahre bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth tätig. Als Familienrichter ist er außer für den großen Bereich der Scheidungen unter anderem auch für Nachlasssachen und Zwangsvollstreckungen zuständig.

Zuvor bei Staatsanwaltschaft

Schneider, der seit 1. September in Forchheim arbeitet, stammt aus Finsterwalde im Bundesland Brandenburg. Er ist schon durch das Studium in Franken heimisch geworden. Wie Silke Stark arbeitete er vor seiner jetzigen Stelle bei der Staatsanwaltschaft in Bamberg.

Das junge Richter-Trio findet sich nun an einem der kleinsten bayerischen Amtsgerichte wieder, wo es «insgesamt familiärer zugeht«, wie Familienrichter Schorr die Atmosphäre beschreibt. Der Kontakt zu den Kollegen sei enger als an großen Gerichten, oft sehe man die gleichen Anwälte vor Gericht wieder. Ihm gefalle das, erzählt Schorr.

Große Bandbreite

Eine große Bandbreite von Fällen gebe es an einem derart kleinen Amtsgericht, sagt sein Kollege Christian Schneider. Zu seinen Aufgabenbereichen als Zivilrichter zählen etwa Bau- und Mietsachen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten, die freilich selten öffentlich werden. Ihn erwarten geschätzte 70 Neufälle pro Monat. «Zusätzlich zu den Altfällen«, setzte er hinzu.

Auch die anderen Richter werden sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen können. Für einen Bummel in der für sie neuen Forchheimer Altstadt wird den drei Neulingen wohl wenig Zeit bleiben.