Drei Namen stehen für „guten Aufbruch in neue Zeiten“

4.5.2016, 18:12 Uhr
Das Krankenhaus Forchheim wird demnächst von einem neuen Geschäftsführer geleitet.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Das Krankenhaus Forchheim wird demnächst von einem neuen Geschäftsführer geleitet.

In nichtöffentlicher Sitzung stellten sich acht Kandidaten und eine Kandidatin persönlich den Stadträten vor. Nach fünfeinhalb Stunden fiel ein einstimmiger Beschluss, sagt Oberbürgermeister Uwe Kirschstein auf Anfrage unserer Redaktion.

Am 31. Mai stellen sich die drei ausgewählten Bewerber in der Stadtratssitzung noch einmal vor. Dann fällt die endgültige Entscheidung. OB Kirschstein betont im Einklang mit anderen Teilnehmern, dass es sich um eine „sehr konstruktive Sitzung“ gehandelt habe. Gerhard Meixner (FGL) nennt die Atmosphäre sogar „sehr harmonisch“ und „sehr gut moderiert“ vom OB. Als geladene Gäste wohnten der Sitzung Landrat Hermann Ulm (CSU) sowie die Kreisräte Gerhard Schmitt (CSU) und Ludwig Brütting (FW) bei. Schmitt gehört der Arbeitsgruppe Fusion an, Brütting dem Aufsichtsrat der Klinik Fränkische Schweiz. Das Thema Fusion der Kliniken spielte auch in der Diskussion mit den Kandidaten eine wesentliche Rolle, so OB Kirschstein. Außerdem waren die Chefärzte des Klinikums als Beobachter geladen und verfolgten die Auswahl des künftigen Klinikleiters sehr aufmerksam.

Die ausgewählten Bewerber bringen Fusions- und/oder Kooperationserfahrung mit, erklärt der OB. Der neue Geschäftsführer des Klinikums Forchheim habe die Fusionsgespräche mit dem Landkreis „wiederaufzunehmen sowie konstruktiv und kreativ zu gestalten“. Landrat Hermann Ulm teilte gestern über einen Sprecher mit, er sei mit dem Verlauf der Sitzung „sehr zufrieden“ und blicke angesichts der Diskussionen und der Auswahl positiv in die Zukunft.

Holpriges Verfahren

Das Verfahren für die Auswahl des Geschäftsführers war zunächst Anfang des Jahres vom bisherigen Stelleninhaber in Gang gesetzt worden, im Einvernehmen mit dem ebenfalls Ende März abgetretenen Oberbürgermeister und mit dem Ziel, die Stelle schon zum 1. April zu besetzen. Gegen die damals vorgeschlagene Bewerberliste erhob sich allerdings, wie mehrfach berichtet, über Fraktionsgrenzen hinweg ein Sturm der Entrüstung.

Unter anderem wurde kritisiert, dass auch ein fachlich wenig qualifizierter Bewerber aufgelistet war, der aber der Klinikleitung persönlich bekannt war. Umstritten war auch der Zeitpunkt: Der neue OB, ab 1. April im Amt, hätte keine Möglichkeit gehabt, an dieser wichtigen Personalie mitzuwirken, und auch der Landkreis als künftiger Kooperationspartner wäre außen vor geblieben. Außerdem waren die Kriterien für die Vorschlagsliste unbekannt.

Daraufhin wurde eine Tochterfirma der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, deren Präsident der Alt-OB ist, von diesem mit einer neuen Auswahl unter den knapp 60 Bewerbern beauftragt. Sie schlug sieben Namen vor, darunter erneut den besonders umstrittenen. Letzte Woche entschied der Stiftungsausschuss, darüber hinaus zwei weitere Kandidaten einzuladen, aber das Verfahren nicht nochmal aufzurollen, wie von der FDP vehement gefordert worden war. In der Sitzung am Dienstag meldete sich der FDP-Vertreter nun gar nicht mehr zu Wort.

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