Dürrbrunn: Erweiterung in der Kritik

28.11.2016, 08:16 Uhr
Dürrbrunn: Erweiterung in der Kritik

© Foto: Marquard Och

"Wir sitzen mal wieder wie die Depperla da, erneut im Nachhinein sollen wir das gemeindliche Einvernehmen erteilen", äußerte Knoll sein Unverständnis, denn in der jüngeren Vergangenheit seien gerade im Dürrbrunner Flurgebiet bereits mehrere "Schwarzbauten" auf diese Weise sanktioniert worden.

"Wir müssen endlich mal Charakter zeigen", unterstützte der Dürrbrunner NWG-Vertreter Josef Geck Knolls Forderung, die Überarbeitung der teils 40 Jahre alten Bebauungspläne endlich anzugehen.

Nicht so kritisch beurteilte der Jurist im Rat, Ernst König (DWV) die Sachlage um das "landwirtschaftlich privilegierte" Vorhaben. Der Antrag von Anlagenbesitzer Reinhold Wunder, der gleichzeitig stellvertretender Behördenleiter und Bereichsleiter Landwirtschaft im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg ist, sei zwar "verfahrenstechnisch" nicht richtig gelaufen, dies sei aber kein Ablehnungsgrund, so König. Ein Unterschied sei es, dass für die ursprüngliche Anlage ein 2005 erteilter Genehmigungsbescheid vorläge, außerdem seien die in der Tektur beantragten Neubauten und Standortverschiebungen "nicht so spektakulär", meinte Jurust. Die Änderungen umfassen den Anbau einer Getreidehalle, die Vergrößerung der 1000 Quadratmeter Siloplatte um 1300 Quadratmeter, ein Gärrestelager mit 20 Metern Durchmesser, die Errichtung eines Pumpenraumes und den Ausbau des Technikgebäudes. Der endgültige Entscheid über die von der ursprünglichen Planung abweichenden Erweiterungen obliegt jetzt der Baubehörde des Landratsamtes.

Im Baugebiet "Gewend" von Unterleinleiter plant der gleiche Antragsteller eine Erweiterung seiner landwirtschaftlichen Lagerhallen für Hackschnitzel. Eine Beeinträchtigung der Wohnverhältnisse, etwa durch Immissionen, sei für eine Wohnbebauung und das anliegende Demenz-Pflegezentrum nicht zu erwarten, lautete dazu die Auskunft des neuen Stadtplaners Alexander Ebert; somit erhielt die Planung das einhellige Einvernehmen.

Der Artikel wurde am 28. November 2016 um 12.30 Uhr um die Information zur beruflichen Position von Reinhold Wunder ergänzt.

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