Ebermannstadt: Hochzeit im Garten der ehemaligen Schule

18.7.2017, 13:58 Uhr
Ebermannstadt: Hochzeit im Garten der ehemaligen Schule

© Makowski

Sie haben sich vor zirka acht Jahren in der SeniVita Fachoberschule in Ebermannstadt kennen und lieben gelernt und sind seitdem unzertrennlich. Um ihre Liebe zu besiegeln und um zu zeigen, dass sie zusammen gehören, wollen sie heiraten – soweit nichts Ungewöhnliches.

Doch der Ort an dem die Hochzeit stattfinden soll, ist nicht etwa eine Kirche oder eine Burg, es ist der kleine Schulgarten der FOS in Ebermannstadt, indem sie sich vor einigen Jahren kennenlernten.

"Ich habe vor kurzem eine Fotoreportage gesehen, bei der ein Paar in der Straßenbahn geheiratet hat, weil sie sich dort kennengelernt haben", erzählt Cigdem Bayrak. "Da dachte ich, warum eigentlich nicht auch dort heiraten, wo wir uns kennengelernt haben."

Mit der Idee fragte das junge Paar bei ihrer alten Schule an und stieß damit sofort auf Begeisterung. "Unsere ehemalige Deutschlehrerin Frau Lambert war sofort einverstanden, und sie wird auch bei der Trauung die Rede halten", freut sich Gabriel Makowski. Genau wie früher wollen die beiden mit dem Zug nach Ebermannstadt fahren und dann zusammen zur Schule laufen. "So war das damals jeden Tag und das soll auch bei unserer Hochzeit so sein", erzählt die 26-Jährige.

Zwar wird das Brautpaar vorher im Standesamt in Ebermannstadt alle formellen Angelegenheiten regeln und sich auf dem Papier trauen lassen, die persönliche, emotionale Trauung mit Ringtausch und feierlichem Ambiente wird dann aber im Schulgarten stattfinden. "Mit dem Standesamt gab es ein paar Probleme, auch weil es uns nicht persönlich und feierlich genug war, aber mit der Schule hat jetzt alles super geklappt und ich glaube es sollte einfach so sein", erzählt der Bräutigam.

Eine Hochzeit zu organisieren stellt schon bei gleicher Kultur eine Herausforderung dar. Bei Cigdem und Gabriel treffen polnische, türkische und deutsche Kultur aufeinander, die die Hochzeitsvorbereitungen ein wenig schwierig gestalten. "Religion spielt natürlich eine Rolle, aber auch die Traditionsunterschiede sind da, trotzdem haben wir das jetzt denke ich gut gemeistert", freut sich der 29-Jährige.

"Wir haben gekämpft"

Ganz einfach für die türkischen Eltern von Cigdem war es nicht, Gabriel von Anfang an zu akzeptieren. "Wir haben gekämpft und nach sechs Jahren endlich geschafft, dass sie jetzt einsehen, wir zwei gehören zusammen", erzählt das Paar stolz.

"Bei der Hochzeitsvorbereitung für die Hochzeit im kleinen Kreis wurden uns jetzt keine Steine mehr in den Weg gelegt", sagt Cigdem. Einen traditionell türkischen Hennaabend und eine größere Hochzeitsfeier Ende Juli soll es aber trotzdem noch geben.

"Es ist wirklich super, dass das alles jetzt so geklappt hat, weil die Schule für uns in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Sprungbrett war", erzählt Gabriel Makowski. Umso schöner, dass sie jetzt auch noch das Sprungbrett in eine glückliche Ehe des zukünftigen Paares Makowski sein darf.

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