Ebermannstadt: Kreisverkehr auf der B470?

17.5.2016, 09:00 Uhr
Ebermannstadt: Kreisverkehr auf der B470?

© Foto: Marquard Och

So stellte sich der Planer vom Münchner Büro „Transver“ für die Einmündung des Ramstertals in die B 470 einen Kreisverkehr vor. Diesen Wunsch hat die Bürgermeisterin dem Straßenbauamt Bamberg schon mehrfach vorgetragen. Am Knoten B 470 – Breitenbach gilt das gleiche wie an der Einmündung Schulstraße: Die Schaltphasen der Ampelanlagen passen nicht und sind aufeinander abzustimmen. Die Linksabbiegerspur in die Schulstraße solle entfallen, die Sicherheit der täglich 3000 Schüler soll ein Markierungssystem garantieren.

Ampeln bleiben bis 22 Uhr an

Auf der ganzen Länge der Ortsdurchfahrt sei zumindest ab 22 Uhr Tempo 30 anzuordnen – so lange sollen auch die Signalanlagen eingeschaltet bleiben (bisher wird ab 20 Uhr abgeschaltet). Auf 30 Stundenkilometer sei die Geschwindigkeit in der Feuersteinstraße abzusenken, an der Kinderkrippe sei eine Querungshilfe zu errichten, ebenso für das Schulzentrum in der Eschlippertal-Straße sowie in der Altweiherstraße.

Der Schleichverkehr in der Friedhofstraße sei einzudämmen. Lücken in den Geh- und Radwegen entlang der B 470 seien zu schließen, generell sei die Ausschilderung zu überarbeiten. In der als „verkehrsberuhigte Zone“ ausgewiesenen Hauptstraße bestehe durch das wilde Parken nur eine enge Fahrgasse. Damit die Verkehrsberuhigung auch wahrnehmbar sei, müsse sich das ändern und die Parkdauer auf eine Stunde beschränkt werden. Den parkenden Lieferanten seien auf dem Marktplatz zwei Stellplätze zuzuweisen.

Am Bahnhof könnten „Bikeboxen“ aufgestellt werden, das ausgedünnte ÖPNV-Angebot sei nachzubessern, zu überlegen sei, einen Bürgerbus anzubieten.

Vorschläge für die Entwicklung des Themas Wohnen unterbreitete der Emskirchenen Stadtplaner Jörg Franke. Dabei ging es ihm schwerpunktmäßig um die Innenentwicklung. Im ortsbildprägenden Scheunenviertel an der Sägmühle sah der Architekt mit dem angrenzenden Stadtpark eine ideale Nutzung für Tourismuszwecke: Aus der Sägmühle könnte mit den anliegenden (denkmalgeschützen) Gebäuden ein Stadthotel werden. Die Besitzer hätten eine gewisse Bereitschaft signalisiert, so Franke. Für die Beratung über Fördermittel sei ein „Zentrumsmanagement“ einzusetzen.

Steg über die Wiesent

Weiter gefasst habe sein Büro Messmer & Franke bestehende Pläne der Stadt mit dem „Bayerischen“ und vormals „Jugendtreff“: ein Steg über die Wiesent könnte Bindeglied zum Stadtteil Breitenbach werden. Der bisher stiefmütterlich behandelte Bahnhofsvorplatz könnte zusammen mit anliegendem Lokal und Biergarten durch eine Boulebahn attraktiver werden. Auf dem ewig als Parkplatz missbrauchten Marktplatz könnten Freischankflächen geschaffen und damit die bisher verstellten Seitenstreifen der Hauptstraße frei werden. Mit einer Änderung des Bebauungsplans könnten dafür hinter dem Pfarrzentrum 40 Parkplätze angelegt werden, ebenso wären auf der Grünfläche des Landratsamtsgebäudes altstadtnah 30 Stellplätze möglich.

Als Sanierungsfall bezeichnete Franke das alte Rentamt an der B 470. Bäume, entlang der Ortsdurchfahrt auch in Trögen, sowie Sitztreppen am Einlauf des Breitenbachs würden die Aufenthaltsqualität steigern.

Mit den Ortsteilen zählte der Stadtplaner 30 Hektar Baulücken im Stadtgebiet und seit 1995 „nur“ im Flächennutzungsplan ausgewiesen, 25 Hektar Bauerwartungsland. Fast alles sei mit dem Fehler behaftet, dass nur wenige Flächen im Besitz der Stadt stehen und kein „Bauzwang“ ausgeübt wird. In Niedermirsberg bestünden Bebauungspläne mit 30 Baurechten – seit 1996 seien 13 Grundstücke bebaut, die anderen seien unverkäuflich.

Baugebiet Debert bleibt strittig

Mit seinem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und daher dem Vorhaben, auf weitere Bebauung im Biotopgebiet Debert II zu verzichten und den Bebauungsplan „Ehrlich“ nicht weiter zu verfolgen, stieß Jörg Franke bei Bürgern auf Widerstand, die vor 20 Jahren im Debert Erschließungsbeiträge und seither Steuer bezahlen. Es bestünden im Debert I immer noch 17 Baulücken und auf dem Frömel-Gelände die Möglichkeit für 45 Wohneinheiten. Eine Nachverdichtung setzt eine längst überfällige Tektur des Bebauungsplans und ein Grundsatzbeschluss des Stadtrats voraus, dass Bauen erst möglich werde, wenn die Stadt im Besitz der Flächen ist. „Wir haben eine enorme Nachfrage von jungen Familien, aber das Bauland muss zuerst in die Hand der Stadt kommen, bestätigte Bürgermeisterin Christiane Meyer.

Ebermannstadt: Kreisverkehr auf der B470?

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„Wir liefern eine Zielplanung und empfehlen Planungsgrundsätze, im Einzelfall muss die Stadt den Weg finden“, betonte der Geograph Reinhard Hutzelmann vom Bayreuther Büro Geoplan. Das sei die Aufgabe für ein „Zentrenmanagement“ mit einem Profi an der Spitze, so Hutzelmann.

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