Ebermannstadt: Musiklehrer Bernhard Stadter sagt Adieu

24.6.2017, 16:00 Uhr
Ebermannstadt: Musiklehrer Bernhard Stadter sagt Adieu

© Foto: Stefan Braun

Dass die Veranstaltung außerplanmäßig für zirka 20 Minuten unterbrochen werden musste, konnte die gute Stimmung nicht beeinflussen.

Das Überraschungslied für den scheidenden Musikpädagogen sollte gerade angekündigt werden, da schlugen die Rauchmelder an. Schulleiter Eberhard Krieger blieb keine andere Wahl, als die vollbesetzte Aula umgehend räumen zu lassen, was innerhalb von drei Minuten auch gelang. Keine vier Minuten später war auch bereits ein Einsatzfahrzeug der Ebermannstädter Feuerwehr vor Ort, die nach kurzer Prüfung Entwarnung geben konnte. Vermutlich gelangte leichter Rauch des im Schulhof aufgebauten Grills in das Gebäude und lösten den Alarm aus.

In seiner kurzen Begrüßung erklärte Konrektor Peter Sattler, dies sei nicht nur das letzte Konzert, dass Bernhard Stadter auf die Beine gestellt habe, sondern auch das letzte für den ebenfalls am Schuljahresende scheidenden Schulleiter Eberhard Krieger.

Eröffnet wurde das Konzert vom Grundschulchor. Mit einer deutschen Fassung des Uriah Heep Klassikers "Lady in black" aus den frühen 70ern begann der Mittelschulchor eine musikalische Zeitreise durch vier Jahrzehnte deutscher und internationaler Pop- und Rockmusik. Nicht nur beim Karat-Hit "Über sieben Brücken musst Du gehen" summten die Zuschauer, von denen nicht wenige Bernhard Stadter selbst noch als Lehrer erlebt hatten, mit.

Den Musiker in seinem Element zu erleben, weckte bei vielen Erinnerungen. Mit beiden Händen am Klavier dirigierte er den Chor alleine mit Mimik und Gestik sehr impulsiv mit. Absolute Stille unter den Zuhörern herrschte, als das legendäre "Hallelujah" des vor einem halben Jahr verstorbenen kanadischen Songpoeten Leonhard Cohen erklang. Die drei Solo-Solisten Sarah Heimann, Anna-Lisa Ladwig und Tim Bracard bewiesen eindrucksvoll ihr musikalisches Talent.

Nach drei Songs der legendären Beatles, darunter auch "Hey Jude", ging es über ABBA (Mamma Mia, Super Trouper) weiter mit "I will follow him" in der Chorversion von "Sister Act". "Dieses Lied singe ich am liebsten" erklärten hinterher die beiden Fünftklässlerinnen Sophia und Annika, während Justine ein großer Fan des Titanic-Songs "My heart will go on" ist.

Auch wenn der 75 Köpfe starke Mittelschulchor an diesem Abend überwiegend Rock- und Poplieder auf dem Programm hatte, "so ist auch das klassische deutsche Liedgut bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt" erklärte Stadter den NN nach dem Konzert. Jüngst sei eine 6. Klasse mit dem Wunsch an ihn herangetreten, die Europahymne einstudieren zu dürfen "was bei dem Text von Freude schöner Götterfunke gar nicht so einfach ist" erzählte der Musiker, der in seiner Laufbahn über 4000 Kindern das Singen beigebracht hat.

Seine Popularität bei Schülern und Lehrern spiegelte sich im Auftritt des von Schulleiter Krieger dirigierten gemeinsamen Chors, der zum Finale Peter Maffays Tabaluga mit geändertem, auf Stadter zugeschnittenen Text sang. Instrumental begleitet wurde der Abend von den Musikern Wolfgang Kalb, Bernd Niggemeyer, Andreas Nagengast, Wiltrud Moder sowie der Schülerin Laura Sponsel.

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