Ebser Korbjäger behalten Aufstieg im Visier

20.2.2019, 09:36 Uhr
Ebser Korbjäger behalten Aufstieg im Visier

© Foto: TMO Bilderwelten/Tom Schneider

Die Motivation ist hoch, nach jahrelanger Fahrstuhlfahrt zwischen Kreisliga, Bezirksklasse und Bezirksliga wieder einmal in höhere Gefilde zu schnuppern. Das bestätigt auch Trainer Dieter Hauser, der die Ebser Korbjäger seit der neuerlichen Rückkehr 2014 in der Bezirksliga auf den Plätzen 5, 4, 6 und 4 etablierte.

Vor dem Hintergrund dieser selbstbewussten Zielsetzung verlief die Hinrunde jedoch enttäuschend. Nach zwei standesgemäßen Siegen zum Auftakt setzte es drei Niederlagen in Serie, zwei davon gegen die direkte Konkurrenz aus Rattelsdorf und Pettstadt.

Abwehr als Steckenpferd

Als Steckenpferd der Gruppe hat sich inzwischen die Abwehrarbeit herauskristallisiert. "Die Intensivität gefällt nicht jedem, bringt aber Belohnung in Form einfacherer Körbe bei Gegenstößen", weiß Ebermannstadts Coach. Doch ausgerechnet im Duell mit dem in der Tabelle enteilten Titelfavoriten rief die Zonen-Defensive zunächst nicht die üblichen Tugenden Aggressivität und Wille ab. Die offensiv gut aufgelegten Hausherren gewährten der Zweitvertretung des Coburger Profiklubs zu viele Räume und kassierten mehrere Distanztreffer. So stand vor 30 Zuschauern in der Stadthalle zum Ende des ersten Viertels statt der möglichen Führung ein 20:24-Rückstand auf der Anzeigetafel.

Mit mannschaftsdienlichen Ballstafetten, ebenfalls ein bevorzugtes Rezept von Dieter Hauser, brachten sich die TSV-Akteure jedoch fortwährend in gute Positionen. Die Gäste mussten per Foul allein im zweiten Abschnitt 13 Freiwürfe in Kauf nehmen, von denen neun verwandelt wurden. Der nun enger auf Manndeckung ausgerichteten Verteidigung wusste sich wiederum alleine Coburgs Lennon Grinols mit seinem vierten Dreier zu entziehen und stellte zur Halbzeit auf 35:35.

Als die Halle Kopf stand

In seiner Pausenansprache drückte Hauser aus, dass er noch nicht zufrieden sei — und kitzelte wohl die Steigerung im dritten Viertel heraus. Eine starke Präsenz unter dem Korb ermöglichte einen fulminanten 10:0-Lauf zum 50:43 (27.). Es waren Momente, in denen die Halle Kopf stand, aber Hauser ahnte, dass man einen noch größeren Vorsprung hätte erzielen können. Mit 54:51 bog die Partie auf die Zielgerade ein, ehe der TSV Ebermannstadt vielleicht Angst vor der eigenen Courage bekam und fünf Minuten ohne Punkte blieb (54:57).

Als vorentscheidender Nackenschlag, der die heimischen Bemühungen jäh sabotierte, erwies sich im Nachhinein die Hinausstellung von Thomas Kurth. Der frühere Würzburger Bayernliga-Spieler beschwerte sich lautstark über einen mit Foul geahndeten Block und wurde daraufhin disqualifiziert. Selbst ohne ihren Defensivspezialisten hielten die Kollegen das Geschehen über 59:62 zum 63:65 offen. Vier Sekunden vor der Sirene segelte ein Distanzversuch von Stadter zum möglichen Remis jedoch an seinem Ziel vorbei.

"Klar haben wir gut gespielt und gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mit der besten Mannschaft der Liga sind. Aber wenn du so knapp dran bist, dann willst du das Ding auch gewinnen", sagte hinterher David Schneider. Sein Trainer vermisste in der Analyse "Kleinigkeiten in der Offensive", zwei verlegte Korbleger zu Beginn der zweiten Hälfte oder Ballverluste in der Schlussphase hätten den Ausschlag gegeben. Den Glauben an sich selbst und ihre Mission sieht er trotzdem nicht erschüttert. Mit der anstehenden Auswärtsfahrt nach Küps sind drei Siege bei Kellerkindern Pflicht, um am 23. März in Pettstadt ein Endspiel um die Vizemeisterschaft zu erzwingen.

Ebermannstadt: Schneider (17/3 Dreier), Günther, Dippold (3), Blos (4), Schnell, Glöckner (3), Hack (7), Kurth (16/1), Wilhelm (7), Metzner (3), Stadter (3).

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