Effeltrich: Geld nicht zum Fenster hinausheizen

27.1.2017, 15:53 Uhr
Effeltrich: Geld nicht zum Fenster hinausheizen

© Foto: Andreas Kummer

 Bei einer Gebäudethermografie haben die Energie-Experten Dominik Bigge und Stefan Sablofski sein Haus ganz genau unter die Lupe genommen. Ihre Wärmebildkamera hat dabei interessante Ergebnisse gebracht.

Wenn es um Wärmedämmung geht, weiß Georg Brehm gut Bescheid. Begleitet man den Effeltricher durch seinen Garten, kann er ganz genau sagen, an welchen Stellen sein Haus besonders effektiv gegen Wärmeverluste gedämmt ist. Kein Wunder, schließlich hat Brehm vor 32 Jahren mit eigener Hände Arbeit das Gebäude energetisch nachgerüstet.

Doch nun wollte er nochmal eine Bestätigung – und hatte Glück. Bei einer Verlosung der Stadtwerke Ebermannstadt hat Brehm eine kostenlose Gebäudethermografie gewonnen.

Was das ist und wie sie abläuft, erklärt Diplom-Ingenieur Stefan Sablofski, Leiter für Energiedienstleistungen der Ebser Stadtwerke: „Zunächst nehme ich mit einer Infrarot-Kamera die Außenseiten des Gebäudes auf. Hierbei werden die Temperaturen gemessen und unterschiedlich dargestellt.“

Die Kamera misst selbst minimale Temperaturunterschiede und zeigt, wo vor allem an den Wänden Wärme verloren geht: „Energetische Schwachstellen werden so optimal sichtbar“, sagt Sablofski und macht seine Wärmebildkamera einsatzbereit.

Prompt wird er auch an Georg Brehms Haus fündig. Zwar lässt die Kamera an der Giebelseite deutlich die gute Dämmung des Hauses erkennen. Doch gleich über der Eingangstür zeigt das Display mit einem starken roten Farbton an, dass hier an der Mauer Wärme nach außen tritt. Eine ähnliche kleine Wärmebrücke gibt es auch im Sockelbereich eines Kellerfensters. Dennoch ist Sablofski sehr zufrieden mit Brehms Haus: „Hier gibt es keine markanten Schwachstellen. Das ist sehr vorbildlich.“

Über das Ergebnis der Gebäudethermografie freut sich freilich auch Hausherr Brehm. „Das war eine sehr interessante Untersuchung“, resümiert der Effeltricher, der durch seine bereits getroffenen Dämmmaßnahmen jedes Jahr viel Geld beim Heizölverbrauch spart. „Früher habe ich teilweise 5000 Liter pro Jahr benötigt. Nun sind es nur noch etwa 2200 Liter, je nach Intensität des Winters.“

Wie groß das Einsparpotenzial durch eine richtige Beratung samt Dämmung ist, unterstreicht auch Dominik Bigge. Der Diplom-Geograf arbeitet als Manager für Energie und Klima beim Landratsamt Forchheim. „Eine gute Dämmung kann helfen, ohne weiteres einen dreistelligen Betrag pro Jahr an Heizkosten einzusparen.“ Außerdem gebe es für an einer Sanierung interessierte Hausbesitzer attraktive Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). „Eine Dämmung wird mit zehn Prozent fürs Eigenheim bezuschusst“, erklärt Klimamanager Bigge. Was man in eine Nachrüstung investiere, zahle sich in der Zukunft somit wieder aus.

Bei speziellen Thermografie-Spaziergängen informieren die Stadtwerke Ebermannstadt und Forchheim zusammen mit dem Büro Energie- und Klima des Landratsamtes rund ums Thema Wärmedämmung. Die nächsten Spaziergänge starten am Donnerstag, 9. Februar, um 18 Uhr am BRK-Heim, Kersbacher Straße 12, in Kersbach, sowie am Donnerstag, 16. Februar, um 18 Uhr am Rathaus Obertrubach, Teichstraße 5.

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