Effeltrich: Männerballett sorgt für närrische Freude

4.2.2018, 19:29 Uhr
Die Herren aus Kersbach überzeugten mit einer überragenden Geschichte.

© Alexander Hitschfel Die Herren aus Kersbach überzeugten mit einer überragenden Geschichte.

Die acht Männerballetts aus der Region hatten sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv auf die Faschingssaison vorbereitet. Anhand von insgesamt fünf Kategorien musste die Fachjury jeweils zwischen ein und zehn Punkte vergeben. Diese waren neben der Choreografie auch die Bereiche Spaßfaktor, Musik, Kostüme und Gesamtidee.

Auch in diesem Jahr konnte man gespannt sein, wie die einzelnen Männerballetts versuchen die Jury von sich zu überzeugen.
Den Eisbrecher musste in diesem Jahr das Männerballett „Ladykracher“ des „Fosanochtsvereins Heroldsbacher Narren“ machen, die ihren Tanz unter das Motto „Asterix und Obelix“ stellten. Da gab es natürlich während des Tanzes auch so manche körperliche Auseinandersetzung zwischen den römischen Soldaten und den Galliern. Auch in diesem Jahr zeigte das Männerballett anhand einer anspruchsvollen Choreografie, dass sie zurecht vorne mitmischen können – allerdings war der diesjährige Tanz nicht ihr bislang stärkster.

Mit ihrem Schlachtruf „Zick, zack Zeckern“ stand erstmals das Zeckerner Männerballett auf der Bühne in der Effeltricher Mehrzweckhalle. Die Jungs versuchte die Jury mit flotter Musik, anspruchsvollen Tanzschritten, dem einen oder anderen Sportakrobatik-Element, aber auch mit viel nackter Haut zu überzeugen. Der Titel des Tanzes: „Bayern das sama mia“. Aufwendig und erwähnenswert die zur Geschichte passenden Kostüme.

Die Ebermannstädter Sahneschnitten, allen voran das Ebermannstädter Faschingsurgestein Gerhard Fickert, hatten sich für ihren Tanz das Motto „Feuerwehr“ ausgesucht und tanzten zuerst passend zum Titel in Einsatz-Kleidung, erst später dann im Fitness-Outfit. Die wohl einfallsreichste Idee hatte das Kersbacher Männerballett, das aus dem gleichnamigen Kinofilm „Jumanji“ das Brettspiel „Kersbochi“ entwickelte: In der Geschichte, die der Tanz erzählte, mussten die Akteure tatsächlich gegen Wolf und Einhorn und gegen eine große Sturmflut ankämpfen. Das Fazit: Sehr gute Idee, gut umgesetzt und mit einer hervorragenden Choreographie versehen.

Bei soviel Faschingsaffinität ist es mit Sicherheit nur noch eine Frage der Zeit bis es in Kersbach auch einen eigenen Faschingsverein gibt. Die Gastgeber aus Effeltrich wiederum starteten mit zwei Tänzen – außer Konkurrenz – einmal mit dem Novum „Mixed-Ballett“, wo erstmals in der Geschichte des Vereins Frauen und Männer gemeinsam auf der Bühne standen. Zum Zweiten mit dem Männerballett selbst, welches in diesem Jahr unter dem Motto „Pfadfinder“ stand.

Das Männerballett aus Hollfeld hatte sich für seinen diesjährigen Tanz das Thema „Hutmacher“ ausgesucht, welches auch interessant umgesetzt wurde, denn im Laufe ihrer Aufführung wechselten die Jungs gleich mehrfach die Kopfbedeckungen. Einen etwas schwächeren Auftritt als in den vergangenen Jahren legten die Gäste aus Aschbach hin, die sich diesmal „Ballermann in Miami Beach“ ausgesucht hatten.
Gespannt war man auf die Titelverteidiger, die Brucker Gaßhenker, nach ihrem überragenden Sieg im letzten Jahr. Ihre Darbietung stellten sie unter das Motto „Dahoam is dahoam“.

Die Tänzer luden das Publikum auf eine Reise durch verschiedene Länder ein – unter anderem Russland, Spanien, Las Vegas und Westerland. Doch am Ende war es in Franken doch am Schönsten. Stilecht wurde in jeweils landes- oder ortstypischer Kleidung getanzt. Mit Spannung erwartet wurde auch, welche und wie viele Sportakrobatik-Elemente in den Tanz mit eingebaut wurden. Am Ende überzeugte das Gesamtpaket die Jury und so reichten die Punkte für Erlangen-Bruck – Mission Titelverteidigung erfolgreich ausgeführt.

Wie gefährlich solche Tänze aber auch sein können, zeigte der Auftritt der Gaßhenker – denn bei der Menschenpyramide verlor einer der Tänzer die Balance und fiel rückwärts mehrere Meter tief auf den harten Bühnenboden. Er verletzte sich aber glücklicherweise nicht. Am Ende war der Jubel über die Titelverteidigung bei den Gaßhenkern riesig: Man muss neidlos anerkennen, dass sich diesmal wieder das beste Männerballett den Sieg holte und die Jury – auch nach Meinung des Publikums – goldrichtig lag.

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