Eggolsheim: Alte Eichen weichen dem neuen Radweg

5.4.2018, 12:00 Uhr
Was von zwei mächtigen alten Eichen übrig blieb: "Schande" schrieb ein Unbekannter auf einen der abgesägten Baumstämme.

© Peter Roggenthin Was von zwei mächtigen alten Eichen übrig blieb: "Schande" schrieb ein Unbekannter auf einen der abgesägten Baumstämme.

Einem NN-Leser ist diese, wie er es nennt, „Baumfällaktion in Blitzeseile“ aufgefallen. Er spricht von einer „unnötigen“ Zerstörung von „Naturdenkmälern“. Von den beiden stattlichen Eichen an der Verbindungsstraße Eggolsheim–Bammersdorf, südlich der Biogasanlage, sind nur die abgesägten Rümpfe ihrer Stämme übrig geblieben. Zwischenzeitlich machte ein Unbekannter seinem Ärger dort schriftlich Luft (siehe Bild).

„Eigentlich war geplant, die Bäume stehen zu lassen“, sagt Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB). Die beiden großen Eichen seien in Privateigentum gewesen. „Und der Eigentümer wollte ursprünglich, dass wir den neuen Radweg um die Bäume herum planen, was wir auch gemacht haben“, so Schwarzmann.

Dann allerdings habe sich der Eigentümer ein Angebot geben lassen, was diese Planung in puncto Verkehrssicherheit kosten würde, erklärt der Bürgermeister. „Schließlich hat er zu uns gesagt, dass er die Eichen doch lieber fällen lässt und das Holz der Bäume verwenden will.“ Seitens der Gemeinde habe man gegen diese Entscheidung keine rechtliche Handhabe gehabt – „denn wir haben keine Baumschutzverordnung“. Der „Hinweis“ des NN-Lesers habe jedenfalls durchaus seine Berechtigung, meint Schwarzmann. „Weil gerade eine der beiden Eichen eine sehr, sehr schöne war.“

Der betreffende Neubau-Abschnitt südlich Biogasanlage sei, so Schwarzmann, der letzte Lückenschluss des rund 80 Kilometer langen Regnitzradweges beziehungsweise Regnitztalradweges zwischen Bamberg und Nürnberg. In diesem Jahr soll er vollendet werden.
„Unweit der gefällten Eichen beginnt ein Schutzwald, auch für den Klimaschutz“, sagt der Bürgermeister. Auch dort habe man eine Trasse für den Radweg „freimachen müssen“ – in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Forstamt sei jetzt aber eine „größere Ersatzpflanzung“ vorgesehen.

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