Eggolsheimer Gemeinderäte hatten Spendierhosen an

1.3.2018, 08:00 Uhr
Die Erzdiözese Bamberg hat sich aus ihrer Verpflichtung für die Kindertagesstätte St. Martin völlig zurückgezogen. Doch die Gemeinde kam jetzt überein, eine Erweiterung mit 20 Plätzen in Auftrag zu geben.

© MG Eggolsheim Die Erzdiözese Bamberg hat sich aus ihrer Verpflichtung für die Kindertagesstätte St. Martin völlig zurückgezogen. Doch die Gemeinde kam jetzt überein, eine Erweiterung mit 20 Plätzen in Auftrag zu geben.

Pfarrer Daniel Schuster und Georg Eismann wollten den Anbau für eine Krippengruppe auch so realisieren, das wurde ihnen aber vom Bistum untersagt. Dem zur Folge wird Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund) Verhandlungen zu einem Erbbaurechtsvertrag über mindestens 25 Jahre führen, nach denen die Kirche weiterhin als Träger fungiert, für den Bau und Unterhalt jedoch künftig der Markt Eggolsheim zuständig ist.

Zunächst betrifft das die Gemeinde mit einem Anteil von 400.000 Euro; die 20 neuen Krippenplätze dürften 700.000 Euro kosten. Erschreckt äußerte sich Ute Pfister (Bürgerbund) über den Rückzug der Kirche von eigenständigen Bauprojekten im Kita-Bereich.

Bürgermeister bedauert

Dritter Bürgermeister Günter Honeck (BBG) bedauerte es, dass die Vorteile der Zusammenlegung mit der gemeindlichen Tagesstätte in der Schule nicht zum Tragen kämen. Dennoch begrüßte der Gemeinderat das Konzept zur Übernahme des Gebäudes einstimmig. Der Anbau wird dem Hollfelder Architekten Hartmut Schmidt übertragen, der 2017 bereits die Sanierung der Tagesstätte zur Zufriedenheit ausgeführt hatte.

Auf Gefallen traf das Sanierungskonzept des Erlanger Architekten Jörg Czerwonka für die Friedhöfe in Eggolsheim, Drosendorf, Drügendorf und Weigelshofen, das mit der Schaffung von verschiedenen Möglichkeiten der Urnenbestattung dem Wandel in der Friedhofskultur Rechnung trägt.
Der Friedhof sei auch ein Ort für Lebende, erklärte der Planer im Hinblick auf geplante Begegnungszonen, mehr Sitzgelegenheiten und barrierefreie Wege. Reinhard Stang (Aktive Senioren), der das Projekt angeschoben hatte, war nach den Präsentationen des Landschaftsarchitekten von einer generationenübergreifenden Planung überzeugt.

Zu Fragen von Stefan Pfister (Bürgerbund) und Hans-Jürgen Dittmann (CSU) , die hinsichtlich einer quasi parkähnlichen Landschaft Nachfragen hatten, erklärte Czerwonka: „Genau das ist mit Pflanzungen größerer Bäume meine Vision“. Zu den von Helmut Amon (OEB) befürchteten immensen Kosten für die vier Friedhöfe, bemerkte Bürgermeister Schwarzmann, die allmähliche Umsetzung sei jährlich in den Haushalten zu beschließen.

Vorrang haben wird in Eggolsheim die lange anstehende Sanierung der Leichenhalle, für die wird Architekt Jörg Czerwonka den spezialisierten Erlanger Kollegen Klaus Wilde hinzuziehen. Beschlossen wurde mit 17:2 Stimmen das Angebot, die Tiefbaumaßnahmen für 25.000 Euro in Angriff zu nehmen; desgleichen die 11.500 Euro Kalkulation für die Aussegnungshalle; den FW-Vertretern Irmgard Heckmann und Uwe Rziha waren jedoch bereits die Ingenieurhonorare zu hoch.

LED lässt Lichter aufgehen

Schließlich stellte auch noch der Bayernwerk-Kundenbetreuer Ralf Schwarz die Umrüstung der Straßenbeleuchtung von „Langfeldleuchten“ auf energiesparende LED-Technik vor. An 133 Brennstellen ist dabei der Austausch des Lampenkopfs die mit 43.000 Euro wirtschaftlichste Lösung. Bei jährlich 5000 Euro Stromkosteneinsparung beträgt die Amortisationszeit achteinhalb Jahre. Der Beschluss fiel einstimmig.
Für den zweiten Bauabschnitt der Dorferneuerung Weigelshofen – betreffend den kürzlich ins Jahr 2019 verschobenen Ausbau der Umgebung rund um die Kirche, wurden jetzt die Planungsleistungen an das Ingenieurbüro Sauer und Harrer vergeben; dem Honorar knapp unter 50.000 Euro stimmte nur Uwe Rziha nicht zu.

Ohne ein Wort der Diskussion lehnte nach dem Bauausschuss auch der Gesamtrat den Antrag eines Familienverbunds aus Schirnaidel ab, den Flächennutzungsplan zu Gunsten eines Hektar Baulandes zu ändern. Der antragstellenden Familie konnte man den Wunsch nicht erfüllen, denn das sei erheblich zu groß für den kleinen Weiler, lautete die Begründung im endgültigen Beschluss.

Keine Kommentare