Eigentlich ein gutes Jahr für den Tourismus

3.10.2014, 12:00 Uhr
Eigentlich ein gutes Jahr für den Tourismus

© Foto: Thomas Weichert

Gößweinsteins Tourismusleiterin Christin Kellner rät von einer Überwachung eindeutig ab: „Bei uns gehen oft Beschwerden über zu viele kostenpflichtige Parkplätze in Gößweinstein ein“, sagt sie und befürchtet außerdem, „dass sich Wanderer und Ausflügler andere Parkmöglichkeiten am Wald- oder Straßenrand suchen, die nichts kosten.“ Damit würde man das „wilde Parken“ fördern, so Kellner.

Eine Nachfrage im Markt Zapfendorf, der Zweckvereinbarungen zur kommunalen Parkplatzüberwachung mit den Gemeinden schließt, hätte zudem ergeben, dass eine Überwachung des ruhenden Verkehrs sehr kostenintensiv sei und sich damit erfahrungsgemäß kein Gewinn erzielen ließe. Kellner ist vor allem aus touristischer Sicht gegen weitere Parkgebühren auf Gößweinsteiner Wanderparkplätzen. Ein Parkautomat ohne Fundament würde 2275 Euro kosten, hinzu kämen noch jährliche Wartungskosten von rund 250 Euro. Beim Parkautomat an der Tourist-Info hatte man im letzten Jahr allerdings 4210 Euro und am Friedhof 8846 Euro an Einnahmen erzielt.

Für Gemeinderat Jürgen Kränzlein (SPD) macht es aus betriebswirtschaftlicher Sicht daher sehr wohl Sinn, weitere Einnahmen durch Parkgebühren für die Gemeindekasse zu erreichen. Dietmar Winkler (CSU) hingegen sprach sich dafür aus, Parkgebühren an Wanderparkplätzen in der gesamten Fränkischen Schweiz einzuführen und nicht nur in einer einzelnen Gemeinde. „Wenn, dann müsste das in der gesamten Fränkischen Schweiz gelten“, sagte er. Schließlich einigte man sich darauf, dieses Thema demnächst im Gesamtgemeinderat zu beraten.

Tourismusleiterin Christin Kellner berichtete weiter, dass das Gößweinsteiner Wanderleitsystem fast abgeschlossen ist. In einem Ortsteil fehlen allerdings noch Unterlagen für die Bestellung der Schilder durch die dort zuständige Ortsgruppe des Fränkische Schweiz-Vereins. Die Wandertafeln hingegen seien alle bestellt und die Pfosten für die Beschilderung stehen bereits in der Landschaft. Hier kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu Vandalismus, einige der Pfosten wurden zerstört oder abmontiert.

Viel Freude und etwas Ärger

Auch das Barockfest sei aus touristischer Sicht ein voller Erfolg gewesen, erklärte die Tourismuschefin. Die Gemeinde musste zwar trotz Eintritt und Sponsorengeldern rund 2200 Euro draufzahlen, jedoch sei dies eine enorme Werbung für Gößweinstein gewesen. Viele fragten bereits nach, ob es nächstes Jahr auch wieder ein Barockfest geben wird.

Zudem kamen aus anderen Orten, die ähnliche Feste veranstalten, Angebote für eine Zusammenarbeit; auch Bewerbungen von Schaustellern und Handwerkern gingen schon bei der Tourist-Info für nächstes Jahr ein. Es gab jedoch auch einige Beschwerden. Vor allem Einheimische kritisierten, dass sie für das Barockfest im Klostergarten Eintritt bezahlen mussten.

Ein Fest in dieser Größe sei aber ohne Eintritt für die Gemeinde nicht zu schultern – war die einhellige Meinung im Gremium. Denn die Ausgaben lagen bei rund 12 400 Euro und durch die Eintrittsgelder wurden rund 6300 Euro eingenommen. An Spenden gingen rund 4000 Euro ein.

Für das Lichtevent wurden rund 3000 Euro ausgegeben. Die Gemeinde selbst wird im nächsten Jahr kein Barockfest mehr veranstalten. Nur wenn sich ein Privatveranstalter finden ließe, könnte es wieder stattfinden.

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