Ein Blick in des Nachbars Gärtchen

27.6.2016, 10:00 Uhr
Ein Blick in des Nachbars Gärtchen

© Foto: Thomas Weichert

6000 Quadratmeter ist der Garten der Bellmanns groß. Eine Gartentür hat er jedoch nicht, da er gar nicht eingezäunt ist. Das ist nur eine der Besonderheiten — neben der großen Wiese, einem Karpfenweiher, einem Gemüsegarten mit Hochbeeten und einem Gewächshaus sowie einer Ruheoase mit unzähligen Rosen, Blumen und Ziersträuchern, das die Familie Bellmann inmitten grüner Natur als Anschauungsobjekt anbietet.

Nach vier Stunden Rasenmähen mit dem Rasentraktor ist für Uwe Bellmann das Relaxen in seiner Ruheoase eine verdiente Erholung. „Arbeit haben wir jeden Tag in unserem Garten“, sagt seine Frau Monika, die sich im Grün vom Alltagsstress im Büro erholt. Die Bellmanns betreiben in ihrem Haus eine eigene Steuerkanzlei. Dass sie damals im Außenbereich von Engelhardsberg bauen durften, haben die Bellmanns Ulms Vorgänger Reinhardt Glauber zu verdanken. Glauber genehmigte vor etwa 24 Jahren den Hausbau — sozusagen als Aussiedler auf der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzfläche der Eltern von Monika Bellmann. Etwa so lange gibt es auch schon den Garten und immer wieder kommt etwas Neues hinzu.

Nachwuchs im Karpfenteich

So wie vor fünf Jahren die Gemüsehochbeete. Oder der Weiher, der mit dem Regenwasser gespeist wird, und an der tiefsten Stelle 2,70 Meter misst. Man kann darin sogar baden. Vor einigen Jahren hat Uwe Bellmann ein paar Spiegelkarpfen in den Weiher eingesetzt. Alle sagten ihm, dass die in so einem Weiher keinen Nachwuchs bekommen. Doch jedes Jahr haben die Karpfen Nachwuchs und müssen sogar abgefischt werden, damit es nicht zu viele werden.

Monika Bellmann ist ebenfalls experimentierfreudig. Tropische Früchte im eigenen Garten? Meist klappt das nicht. Aber es gibt einen kleinen Baum, der Früchte voll exotisch-fruchtiger Aromen liefert und winterhart ist: die Indianerbanane. In den USA ist sie sehr beliebt, bei uns hingegen kaum bekannt. Ihre Früchte schmecken nach Banane, Mango, Melone und ein bisschen Vanille. „Ich probiere eben gerne etwas Neues aus“, sagt Monika Bellmann.

Auch Landrat Ulm ist begeistert. Er bezeichnet den Garten der Bellmanns als ein „Refugium für die Seele“ und als „wunderbares Paradies“. „Der Garten der Familie Bellmann ist ein Paradies, bedeutet aber auch sehr viel Arbeit“, so Ilse Rasch, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Forchheim im Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege. „Wenn Eva einen Spaten gehabt hätte, wäre das Malheur mit dem Apfel im Garten Eden nicht passiert“, scherzt sie.

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