Eintracht und Don Kosaken: Herzen im Gleichklang

12.12.2017, 14:00 Uhr
Eintracht und Don Kosaken: Herzen im Gleichklang

© Foto: Alexander Hitschfel

Mit insgesamt 53 aktiven Sängern, der jüngste, Hans Schuster, ist 15, die ältesten, Josef Rascher und Anton Ringel, sind 83, hat der Männerchor Eintracht Reuth eine Altersstruktur, die bei wenigen Chören im Landkreis und im Sängerkreis Erlangen-Forchheim gegeben ist.

Eigentlich kann man von einem Generationenchor sprechen. Vorsitzender Helmut Schübel und Chorleiter Erich Staab hatten ein Experiment gewagt, nämlich gemeinsam mit dem weltbekannten Don-Kosaken-Chor Serge Jaroff ein Konzert zu gestalten.

Zum Auftakt brachte der Männerchor Eintracht Reuth den weltlichen Teil des Auftrittes. Die Sänger interpretierten Wolfgang Amadeus Mozarts Stück "Wo Musik sich frei entfaltet". Den Satz schrieb Otto Groll.

Im zweiten Lied des Abends gingen die Sänger in sich mit "In mir klingt ein Lied" von Chopin. Wie es sich anhören kann, wenn Liebe – vielleicht auch zur Musik – wahr wird, zeigte der Reuther Männerchor mit dem Stück "Liebe wird wahr" von Petro Mascagni. Bevor dann der erste Programmpunkt seinen krönenden Abschluss fand mit dem Annette-Humpe-Klassiker "So soll es bleiben". Ein zeitgenössisches Stück, welches sich über Wochen in den deutschen Charts hielt. Auf Veranlassung des Chormitgliedes Wolfgang Spörlein war der Song eigens für das Konzert des Männergesangvereins umgeschrieben worden.

Danach schlug dann die Stunde des Don-Kosaken-Chores, der mit seinen voluminösen Männerstimmen die Johanniskirche bestens beschallte. Egal, ob bei dem "Credo" von Gretschaninow, dem "Vater unser" von Kedrov und dem "Herr erbarme dich unser" von Lvovsky, der Don-Kosaken-Chor präsentierte sich einmal mehr in Bestform, was es den Reuther Sängern nicht gerade einfach machte, an solche perfekten Gesangsleistungen anzuknüpfen.

Bestnoten für die Chöre

Nach ihrem gelungenen Einstand im ersten Teil des Konzertabends war man gespannt, was der Reuther Männerchor im zweiten Auftritt auf die Bühne in der Kirche brachte. Auch wenn man weltliche und geistliche Musik nicht unbedingt miteinander vergleichen kann, verdienten sich die Sänger im zweiten Teil des Abends, der ausschließlich mit sakralem Liedgut gefüllt wurde, Bestnoten, die man in dieser Qualität nur von wenigen Laienchören geboten bekommt.

"Es strahlen hell die Gerechten": mit dem Stück von Felix Mendelssohn Bartholdy eröffneten die Reuther Sänger ihren zweiten Teil. Danach wurde der Lobgesang "Nun tragt in alle Lande weit" von John Bennet bemüht. Chorleiter Erich Staab hatte bei der Stückeauswahl für dieses Konzert ein glückliches Händchen erwiesen, denn auch im zweiten Teil des Abends forderte er seine Sänger. Klangvoll auch das "Ave Maria nomorro" von Herivelto Martins. Es schlossen sich die Stücke "Jerusalem" von Stephen Adams und Fritz Ihlau, sowie der Lobgesang "Preis dir, o Herr!" von Rudolf Desch an. Welche Hoffnung hegte der zweite Vorsitzende des Männergesangvereins Eintracht Reuth, Markus Schuster, doch zu Beginn des Konzertes: "Eine Studie hat ergeben, dass während des Gleichklanges des Gesangskörpers auch die Herzen der Sänger im Gleichklang schlagen", so Schuster in seinen Begrüßungsworten. Er hoffte, dass es gelingen werde, diese Emotionen auch auf das Publikum zu übertragen. Das Experiment ist den Akteuren in der Kirche Sankt Johannis eindrucksvoll zur Freude der Hörer gelungen.

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