Endress baut Betriebsgebäude neben Steinbruch

19.3.2016, 17:00 Uhr
Endress baut Betriebsgebäude neben Steinbruch

© Foto: Rolf Riedel

Seit vielen Jahren betrachtet die Stadt Gräfenberg die beiden Steinbrüche als ein mögliches Entwicklungshemmnis. Die Regionalplanung wies die beiden Flächen aber ausdrücklich für den Abbau aus und gewährleistete auf lange Zeit deren Ausbeutung.

Einsprüche, die bis vor Gericht führten, wurden immer wieder abgewiesen. Dabei richtete sich der Unwillen von Bevölkerung und Verantwortlichen in der Verwaltung stärker gegen den Steinbruch Endress, weil dort lediglich der Abbruch betrieben wurde, während der eigentliche Sitz der Firma in Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt lag.

Die Fahrzeuge trugen fast ausschließlich das Kennzeichen ERH, was die Abneigung weiter beflügelte. Lange Zeit war dem Unternehmen nahe gelegt worden, seinen Sitz nach Gräfenberg zu verlegen, damit nicht nur die negativen Seiten spürbar wurden. Anwohner beklagten sich über die Sprengungen, den Staub, den Schwerlastverkehr und viele andere Erschwernisse, ohne dass die Stadt irgendwelche besonderen Vorteile von der Existenz des Unternehmens hatte.

Das änderte sich erst, als der Steinbruch seine Tätigkeit näher an die Bebauungszone „An der Heuleite“ verlegen wollte. Die Stadt machte nun klar, dass sie nur einen Grundstücksstreifen abtreten und der Bebauung zustimmen werde, wenn die Frage der Sitzverlegung abschließend geklärt werden kann.

In die jüngste Stadtratssitzung waren Vertreter der Firma und die Planer des damit befassten WGF-Landschaftsplanungsbüros aus Nürnberg eingeladen. Manfred Hupfer erläuterte das geplante Bauvorhaben zur Errichtung eines Geschäftsgebäudes, direkt an der B 2 gelegen, das die Verwaltung später einmal aufnehmen soll.

Dazu soll der inzwischen abgeholzte Sporn vorne an der Straße so weit abgetragen werden, dass Platz für den Neubau entsteht. Dem Planungsingenieur gelang es, die Bedenken weitgehend auszuräumen und die Zustimmung zu dem Bauvorhaben zu sichern, nachdem die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen sind.

Hupfer räumte auch Bedenken aus, dass der Steinbruch, der noch viele Jahrzehnte die Ausbeutung dort vornehmen möchte, zusätzliche Belästigungen schaffen könnte. Vorhandene Regenerations- und Sukzessionsflächen bleiben davon unberührt.

Einstimmig bewilligt

Der Stadtrat stimmte einem städtebaulichen Vertrag mit Endress zur Übernahme der Planungskosten für die Änderung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung eines Bebauungsplans einstimmig zu. Alle Kosten einschließlich der im weiteren Verfahren notwendigen Kosten für Gutachten und Untersuchungen sind von Endress zu tragen.

Nach Vorstellung des Planungskonzeptes stimmte der Stadtrat einstimmig der Änderung des Flächennutzungsplans zu, um die Ausweisung eines Sondergebietes „Steinbruch und Baustoff“ zu ermöglichen. Ebenso einstimmig traf der Stadtrat den Beschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnungsplan und den Aufstellungsbeschluss „Steinbruch und Baustoff“ für die Flurstücke östlich der Stadt Gräfenberg und südlich der Bundesstraße 2.

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