Engagement für Offenheit und Toleranz

25.10.2016, 15:56 Uhr
Engagement für Offenheit und Toleranz

© Foto: Stefan Braun

Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gibt es seit Ende der 80er Jahre in Belgien, 1995 wurde es in den ersten Schulen in Deutschland ins Leben gerufen. Bundesweit gehören dem Netzwerk mittlerweile 2000 Schulen an, in Bayern sind es über 400.

Um den Titel führen zu dürfen, müssen sich mindestens 70 Prozent der gesamten Schulfamilie mit ihrer Unterschrift dazu verpflichten, sich für ein tolerantes und von gegenseitigem Respekt geprägtes Schulleben einzusetzen. Das GFS konnte über 80 Prozent der möglichen Unterschriften einholen.

Ein Versuch vor einigen Jahren, dem Netzwerk beizutreten scheiterte seinerzeit, weil kein geeigneter Pate gefunden werden konnte. Umso mehr freute sich Schulleiter Erhard Herrmann, dass dieses Mal mit Dirk Bauermann ein Weltreisender in Sachen Basketball gewonnen werden konnte, der nicht nur beim Thema Toleranz weiß, worüber er spricht und zudem in Ebermannstadt seinen Wohnsitz hat. Herrmann betonte, dass das Motto des Projektes zu 100 Prozent dem Leitbild der Schule entspreche. Der Schulleiter bedankte sich ausdrücklich bei den betreuenden Lehrkräften und Franz Stopfer vom Bezirksjugendring Oberfranken, der das Projekt koordiniert.

Schülersprecherin Lisa Eger ging kurz auf die Geburtsstunde des Projektes am GFS ein. Ein von den Schülern selbst produzierter Film zeigte die gefährliche Entwicklung, die der Rassismus und andere von der rechten Szene verherrlichte Weltanschauungen bei uns nehmen können.

Dirk Bauermann wusste aus seinem Trainerleben in vielen Ländern zu berichten, wo er als Nationaltrainer stets Ausländer gewesen sei, so wie jetzt im Iran. Toleranz sei eines der Merkmale gewesen, die ihm nahezu überall begegneten. Gelebte Toleranz sei im Spitzensport unabdingbar, erklärte Bauermann weiter und erzählte von seiner ersten Meisterschaft mit den Bamberger Basketballern im Jahre 2005. In der Mannschaft standen Spieler aus fünf verschiedenen Kulturkreisen, die durch ihren engen Zusammenhang über alle Barrieren hinweg weitaus talentiertere Teams hinter sich lassen konnten. „Wenn man aus dem Ausland hierher nachhause kommt, dann man merkt besonders, wie frei wir hier sind. Wir können überall hingehen, haben Offenheit und Toleranz, setzt Euch weiter dafür ein“ appellierte Bauermann am Schluss seiner Ansprache.

„Ihr konntet keine besseren Paten finden“ befand dann auch Franz Stopfer, der der gesamten Schule attestierte, dass hier bereits sehr viel passiert sei. Die Auszeichnung sei aber auch ein Versprechen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, erklärte Stopfer weiter, „die Unterstützung durch den Paten und den Bezirksjugendring ist Euch sicher“.

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