Entwicklung der Innenstadt und Konzepte für den Verkehr

28.9.2014, 22:00 Uhr
Entwicklung der Innenstadt und Konzepte für den Verkehr

© Foto: Marquard Och

Was bewegt die Ebermannstädter am meisten? Darüber stimmten die Teilnehmer ab. Die drei Hauptthemen, die sich dabei herauskristallisierten, waren: die Innenstadt, der Verkehr und die Gesundheit. Bei diesen drei Feldern gab es folgende Fragen, mit denen sich die Arbeitskreise beschäftigten: Wo stehen wir? und Wo möchten wir hin?

In der Auftaktrunde Anfang Juli sprach der EDV-Administrator im Rathaus, Andreas Kirchner, von der Schaffung eines „Bürgerinformationsportals“ und eines Ratsinformationssystems. Der bei Siemens beschäftigte Ingenieur Jürgen Krause hatte einen „Mängelmelder“ vorgestellt, wie er in größeren Städten bereits genutzt wird (wir berichteten). An drei Bildschirmen waren die auf Ebermannstadt abgestimmten „Masken“ jetzt abrufbar – mit Informationen aus Stadtratssitzungen oder Bürgerversammlungen „gefüttert“ sind die Rechner noch nicht.

„Am 1. November wird das Bürgerinfoportal online gehen“, kündigte Andreas Kirchner an. Zu „Mängelmelder“ bemerkte Jürgen Krause, „es gibt jetzt die Möglichkeit zum Dialog, aber wir sind noch im Test, in dem sich ergeben muss, was Sinn macht und was nicht“. Weiter sei er bemüht, seinen bei der Marathonveranstaltung fleißig genutzten „Hotspot“, am Marktplatz zu einer festen Einrichtung zu verhelfen, ergänzte Krause.

In der ersten Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung war auch das in Vergessenheit geratene „CIMA“-Gutachten von Roland Wölfel aus dem Jahr 2012 als mögliche Hilfe angesprochen worden. In Kurzform stellte Wölfel anhand der zweihundertseitigen Expertise und in Gegenüberstellung zum „Leitbild“ von 2003 fest: Geschäftsleerstände spielten 2003 noch keine Rolle, 2012 schon. Zum Verkehr habe es einst 72 Prozent positive Nennungen gegeben, zuletzt nur noch 60 Prozent. Am schlechtesten bewertet seien in der Studie von 2012 das Einzelhandelsangebot – vermisst würden vor allem Bekleidung sowie Elektronik. Bemängelt wurde das Arbeitsplatzangebot sowie Angebote für Jugendliche. „Die Gastronomie hat an Bedeutung gewonnen, aber für die Einkaufsstadt Ebs und in der Aufenthaltsqualität ging der Trend nach unten“, fasste Roland Wölfel zusammen.

Gesundheitstage im Visier

Zum Thema „Gesundheit“ listete der Arbeitskreis zunächst bestehende Einrichtungen auf: Das Trauernetz„Consolare“, die Migräne-Gruppe, die „Mutmacher“, die VHS, das Institut für Entspannungstechniken, Aqua- und Seniorengymnastik und die Fördergesellschaft der Klinik Fränkische Schweiz. Ziel sei es, die Schulen in die Präventionsarbeit um Drogen, Alkohol und Essstörungen einzubinden, Sponsoren zu finden und in der Stadt „Gesundheitstage“ zu veranstalten, so der Sprecher.

Dem Verkehr — besonders dessen besserer Lenkung — sei bisher zu wenig Beachtung geschenkt worden, betonte die Arbeitskreis-Sprecherin Barbara Vollmer. Der Arbeitskreis werde Konzepte aus anderen Gemeinden sammeln und eine Umsetzung zur Diskussion stellen. Eine noch zu bildende Interessengruppe solle in Zusammenarbeit mit Bernhard Lies und Oliver Eppenauer von der Verwaltung bessere Lösungen für die Innenstadt und die B 470 erarbeiten. Zur Anregung von Verkehrszählungen bemerkte die Stadtchefin, das stadteigene „Temposys“-Gerät stehe zur Verfügung. Dazu erwähnte Christiane Meyer, demnächst sei das Straßenbauamt Bamberg zur Vorstellung der Planungen zur Ostumgehung eingeladen – grundsätzlich gehe es dabei um eine Problemlösung für die Stadt.

Vom Arbeitskreis „Innenstadtentwicklung“ zählte Gabriele Thiem die Reihe der Festivitäten im Jahreslauf und die daran Beteiligten auf. Dabei nannte sie die Stadt, die Werbegemeinschaft, den Kulturkreis, das Heimatmuseum, den Dampfbahnverein, die Musikschule, den Kerwa-Glubb und nicht zuletzt die Gastronomie.

Geschäftsinhaber vermisst

Zu verstärken sei die Diskussion über Qualität und Formen der Aktivitäten, dies gehe nur in Kooperation mit der Stadtverwaltung, den Bürgern, Vereinen und Geschäftsleuten. „Dass im Arbeitskreis die Werbegemeinschaft und Geschäftsinhaber nicht mit am Tisch waren, hat uns schockiert“, machte Thiem deutlich. Zur Ankurbelung des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) werde die Verwaltung alle Beteiligten anschreiben. Ich werde auch selbst in die Läden gehen und einladen“, unterstrich die Bürgermeisterin die Priorität der Innenstadtentwicklung.

Im März 2015 wird in der dritten Runde der Bürgerbeteiligung über den Fortgang „wichtigsten Themen“ berichtet.

Keine Kommentare