Extrembelastung im Sport fasziniert

27.7.2016, 12:30 Uhr
Extrembelastung im Sport fasziniert

© Foto: privat

„Als ich vor viereinhalb Jahren den Vortrag eines Ultra-Ausdauersportlers anhörte und mich mit dem Thema beschäftigte, stand fest: Ich packe das sofort an und zieh es voll durch. Als Kind musste ich in Erlangen einige Kilometer mit dem Rad zur Schule fahren und hatte dabei nie Spaß. Im Winter 2012 bei bis zu minus fünf Grad habe ich den Sport für mich neu entdeckt und war fasziniert. Bewegung hatte ich bis dato nicht mehr oft, habe 130 Kilogramm gewogen. Heute finde ich als Ausgleich zum Beruf innere Ruhe auf dem Rad. Mit 2x21 km hin und zurück hat es angefangen. Nach zehn Monaten nur mit Radtraining habe ich 80 kg gewogen. Bis es soweit war und mich die Geschwindigkeit und der Ehrgeiz weiter angetrieben haben, hatte ich teilweise starke Schmerzen. Mich hat nur noch der innere Motor, unbedingt die nächste Pedalumdrehung zu schaffen, motiviert.

Auf der Strecke beim „Race across Germany“ ist es mir nicht anders ergangen. Eine einzige kurze Schlafpause im Begleitauto habe ich eingelegt. Gefühlt waren es zehn, in der  Realität 20-30 Minuten. Das Essen, hauptsächlich Obst und Flüssignahrung, bekam ich aus dem Wagen  gereicht. Ungefähr 36 Liter habe ich an Getränken zu mir genommen. Trotzdem bin ich auch für die übliche Notdurft nie für längere Zeit vom Sattel gestiegen.

Eine Teambesprechung war auch mal nötig, weil die Kommunikation via Headset nicht immer gut funktionierte. Eine Baustellenumfahrung hat uns auf eine vielbefahrene Bundesstraße geführt, bis es wieder auf ruhigere Landstraßen ging. Von der Landschaft habe ich während der Fahrt wenig genießen und aufsaugen können. Den einzigen Sonnenuntergang habe ich in Erinnerung, weiß aber nicht mehr wo das war. Alle ein bis drei Stunden hat die Rennleitung kontrolliert, dass keiner abkürzt. Alle Fahrer waren zudem mit einem GPS-Empfänger ausgestattet.“

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