Fei obacht: Gans ist nicht gleich Gans

13.12.2017, 10:00 Uhr
Verlockender Anblick: Aber wie gut ist die Qualität wirklich?

© dpa Verlockender Anblick: Aber wie gut ist die Qualität wirklich?

Frau Schmitt, worauf sollte ich achten, wenn ich zu Weihnachten einen Gänsebraten auf den Tisch bringen möchte?

Fei obacht: Gans ist nicht gleich Gans

© Foto: VSB

Ellen Schmitt: Das kommt ganz darauf an, was Ihnen als Verbraucher wichtig ist. Wenn Sie wissen wollen, woher die Gans kommt, wie sie gehalten und gefüttert wurde, dann sollten Sie bei einem Halter mit Bio-Zertifizierung für Geflügel kaufen. Auch der Geschmack des Gänsefleisches ist aromatischer, wenn die Gans ausreichend Auslauf hatte.

Welches Zertifikat empfehlen Sie denn?

Ellen Schmitt: Die Begriffe "Bio", "Öko" oder "aus biologisch-dynamischer Erzeugung" sind gesetzlich geschützt und stehen für eine extensive Produktionsweise, also: immer artgerechte Haltung, mit Auslauf, kein Käfig, ohne vorbeugende Medikamentengabe. Bioprodukte erkennt man an dem deutschen oder dem EU-Biosiegel. Noch strengere Richtlinien haben hier die Zertifikate der deutschen Bio-Anbauverbände wie Demeter, Naturland, Bioland, Biokreis oder Gallica.

Und was bekomme ich, wenn ich mein Augenmerk vor allem auf den Preis lege?

Ellen Schmitt: Dann kaufen Sie Gänse aus intensiver, konventioneller Haltungsform, wie sie häufig in den Supermärkten zu finden sind. Das sind oft so genannte Turbomast-Gänse aus Polen oder Ungarn. Diese werden nur halb so lang gemästet, dafür aber intensiver. Der Tierschutz findet hier keine große Beachtung. Das Fleisch ist entsprechend von schlechterer Qualität, aber deutlich günstiger im Preis. Auf der Packung steht zum Beispiel "Ursprung: Polen" oder "Aufgezogen in Ungarn, geschlachtet in Deutschland" oder Ähnliches.

Weitere Infos beim VSB unter Telefon (09 51) 20 16 96.

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