Feiern und Fürchten beim Altstadtfest in Forchheim

27.6.2016, 06:00 Uhr
Feiern und Fürchten beim Altstadtfest in Forchheim

© Roland Huber

Es ist Samstagabend um kurz nach 18 Uhr. Immer mehr schwarze Wolken ziehen am Himmel auf. Die Forchheimer Kaiserpfalz gehörte auch in diesem Jahr wieder der Kulturkooperation von Megafon und Jungen Theater Forchheim, die dort einen Konzert-Marathon veranstalten und damit dem Altstadtfest das kulturelle I-Tüpfelchen verleihen. „Besten Dank an die Jungs und Mädels von Megafon und dem Jungen Theater“, erklärt Michael Csepai, Chef der Werbegemeinschaft, die das Altstadtfest veranstaltet.

Alles läuft, wenn nur nicht die dunklen Wolken wären, die immer bedrohlicher wirken. Ein Händler, der an seinem Stand getrocknete Früchte und Nüsse aus aller Welt verkauft, stemmt sich mit aller Kraft gegen den aufkommenden Wind und hält den Pavillon seines Verkaufsstandes fest. Auch andere Standbetreiber versuchen, ihre Zelte und Abdeckungen zu sichern. Besucher reiben sich die Augen, nachdem ihnen aufwirbelnde Sandkörner ins Gesicht fliegen. In Windeseile laufen Mitarbeiter der Eisdiele in der Hauptstraße herbei und bauen die Sonnenschirme ab, bevor sie umstürzen.

Alle unter den Schirm

Verunsicherung macht sich breit. Ein kleines Mädchen drückt sich verängstigt an ihren Vater, der ihr über den Kopf streichelt und sie auf die Schultern nimmt, dann setzen die ersten Regentropfen ein.

Gegen 19.40 Uhr nimmt der Regen zu. Die Gäste, die am Rathausplatz an den Biertischen dort Platz genommen haben, suchen ein trockenes Plätzchen. Auch am Paradeplatz retten sich die Gäste der Pizzeria unter die großen Schirme und stellen damit die Kellner vor Probleme, weil niemand mehr an den Tischen sitzt, an denen die Bestellung abgegeben wurden.

Fast eine Stunde lang regnete es ziemlich stark, Sturm und Gewitter aber bleiben aus. Statt 27 Grad ist es jetzt nur noch 20 Grad warm. Kurzfristig war der Krisenstab des Altstadtfestes zusammengekommen – Mitglieder des Ordnungsamtes und der Werbegemeinschaft — und hatten über einen Abbruch der Veranstaltung beratschlagt, berichtet Alexander Kursawe, von der Firma Patokonzept, der als Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft, für das Sicherheitskonzept zuständig ist. Ein Pavillon sei durch den Wind zerstört worden, so Kursawe.

Am Ende entscheidet das Team, das Fest kann weitergehen. Die Bänke vor den Musikpodien auf Rathaus- und Paradeplatz bleiben recht leer — das Wetter ist zu ungemütlich. Die 20-jährige Astrid aus Forchheim hat von dem Wetter wenig mitbekommen. Sie sitzt seit 18 Uhr – inzwischen ist es kurz nach 21 Uhr – im kleinen Zelt in der Hauptstraße und lässt sich geduldig Rasterzöpfe ins Haar einflechten.

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