Filus gewinnt Turnier der Stars in Ebermannstadt

EBERMANNSTADT - Solche Kaliber hatte die Fränkische Schweiz in diesem Sport noch nie zu Gesicht bekommen. Was die internationalen und nationalen Meister zum Auftakt der Champions-Tour in der Stadthalle Ebermannstadt veranstalteten, war nicht nur großes Tischtennis, sondern vor allem auch spektakuläre Unterhaltung.

Ruwen Filus, die Nummer 20 der Weltrangliste, ließ es zunächst locker angehen, spielte seine berüchtigten Defensiv-Schnittbälle aufreizend weit hinter der Platte, lieferte sich mit dem siebenfachen belgischen Olympiateilnehmer Jean-Michel Saive aber doch eine ansehnliche Partie. Die das Duo stets mit einer Portion Komik würzte. Saive, 48 Jahre alt, turnte zwischenzeitlich auf der Platte herum und bat den Schiedsrichter schmunzelnd mit einem Handtuch zur Säuberung, um sich währenddessen an der Ergebnistafel zu schaffen zu machen.

Gruppe A

J. Persson –gegen  St. Fegerl  (3:1) 11:5 / 9:11 / 3:11 / 8:11
J. Persson –gegen  K. Ort        (3:1)11:6 / 9:11/ 11:4 / 11:9 /
St. Fegerl   gegen  K. Ort         (3:1)10:12 / 12:10 / 11:1 / 11:4
 
1)      Stefan Fegerl (Österreich)         2:0   Spiele/ 6:2 Sätze
2)      Jörg Persson  (Schweden)         1:1  Spiele / 4:4 Sätze
3)      Kilian Ort    (Deutschland)      0:2 Spiele / 2:6 Sätze

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Forchheim

6.6.2018, 16:15 Uhr

Stars zauberten in Ebermannstadt an der Platte

Parallel brandete Szenenapplaus auf, als der ehemalige Weltmeister Jörgen Persson aus Schweden mitten im Schlagabtausch mit dem Österreicher Stefan Fegerl plötzlich hinter der Absperrbande weiterspielte. Persson, 52 Jahre alt und in einer längeren Unterbrechung bei jungen Autogrammjägern überaus beliebt, bediente sich wenig später der Brille des Unparteiischen, um seiner Beurteilung eines Kantenballes Nachdruck zu verleihen.

Wer unter den rund 100 Zuschauern eigenbrötlerische Genies erwartete, die für einen Sponsorentermin ein bisschen ihres Könnens zur Schau stellen, dem stand bereits nach wenigen Minuten der Mund vor Staunen offen. Abgestandene Hitze staute sich bis unters Hallendach und ließ den Schweiß in Strömen fließen, aber davon ließen sich die Protagonisten des Abends auch nach mehrstündiger Anreise nicht die Laune verderben. Akustisch imitierten die hochdekorierten Herren im übertriebenen Ausmaß manch lautstark stöhnenden Tennisstar.

Gruppe B

Karakasevic gegen R. Filus           (2:3)11:9 / 12:10 / 8:11 / 4:11 / 7:11
J.-M. Saive gegen Karakasevic    (3:1) 16:14 / 11:8 / 8:11 / 11:8
R. Filus  gegen J.-M. Saive           (3:1)11:5 / 11:8 / 8:11 / 11:7
 
1)      Ruwen Filus (Deutschland)  2:0 Punkte / 6:3 Sätze
2)      Jean-Michel (Belgien )          1:1 Punkte/ 4:2 Sätze
3)      Karekasevic (Tschechien)     0:2 Punkte /3:6 Sätze

 

"Im Idealfall ist der Auftritt eine gute Trainingsübung vor der Sommerpause, die richtig Spaß bereitet. Wenn dann einer eine lustige Einlage einstreut, steigt der andere eben mit ein. Die Gruppe harmoniert gut", verriet Ruwen Filus in einer Pause. Der 30-jährige Niedersachse nahm seine Favoritenrolle im Verlauf jedoch ernst, kämpfte sich gegen den recht ehrgeizigen Serben Alexander Karakasevic nach Rückstand zum Sieg und bezwang den Österreicher Stefan Fegerl im Finale glatt mit 3:0-Sätzen. Bei seiner Premiere Lehrgeld bezahlen musste Jungspund Kilian Ort vom TSV Bad Königshofen. Der 22 Jahre alte deutsche Vizemeister, eingesprungen für Steffen Mengel, unterlag Persson und Fegerl in der Dreier-Gruppe. Doch bei den täglichen Vorstellungen bis zum Sonntag bietet sich die Chance zur Revanche.