Forchheim ist mit vier Abgeordneten im Landtag vertreten

17.10.2018, 06:00 Uhr
Die Wähler haben entschieden - und so viele Vertreter in München hatte der Landkreis Forchheim noch nie.

Die Wähler haben entschieden - und so viele Vertreter in München hatte der Landkreis Forchheim noch nie.

Sebastian Körber (38), Architekt, Stadt- und Kreisrat, hat als Listenführer in Oberfranken den Sprung in den Landtag geschafft. Er reist heute zur konstituierenden Sitzung seiner elfköpfigen Fraktion nach München. „Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich die FDP-Fraktion mit aufbauen und in München den Landkreis Forchheim vertreten darf“, sagte Körber den Nordbayerischen Nachrichten.

Körber saß von 2009 bis 2013 im Bundestag, als dort die Union mit der FDP eine Regierung bildete. Der Wiedereinzug der FDP in den Bundestag scheiterte. Körber blieb aber weiter als Stadt- und Kreisrat aktiv, auf bayerischer und Bundesebene in Fachgremien seiner Partei als baupolitischer Experte.

Eine CSU/FW-Koalition sieht er kritisch: „Wenn man sich die Inhalte der FW anschaut, dann ist es so halt sehr einfach für die CSU, weiterzuregieren.“ In dieser Konstellation „bewegt sich dann sehr wenig“. Körber ist neben Michael Hofmann (CSU) und Thorsten Glauber (FW) der dritte Abgeordnete aus dem Landkreis. Eigentlich sind es sogar vier. Denn mit Matthias Fischbach aus Erlangen hat es der mittelfränkische FDP-Listenführer seinem oberfränkischen Kollegen Körber gleich getan. Der 30-jährige Unternehmensberater Fischbach lebt in Erlangen, ist aber in Effeltrich aufgewachsen, wo er einen zweiten Wohnsitz hat.

Er kam 2014 auf der Liste DEL in den Gemeinderat und unterstützte die Wahl Kathrin Heimanns zur Bürgermeisterin. Heimann reagierte gestern begeistert auf die Nachricht von Fischbachs Erfolg: „Super, klasse. Wir haben zusammen schon echt viel erreicht.“

So viele Vertreter in München hatte der Landkreis noch nie. „Ich finde es nicht verkehrt,“ sagte Landrat Hermann Ulm (CSU), „wenn wir drei oder sogar vier starke Stimmen in München haben“. Immer dann, wenn der Landkreis etwas von der Regierung braucht, zum Beispiel Fördermittel, werde gerne mal ein Abgeordneter eingeschaltet, um entsprechende Kontakte zu Ministerien herzustellen. Nun hat er dafür drei bis vier Ansprechpartner: „Wichtig ist, dass sie miteinander auftreten, nicht als Konkurrenten. Sie sind ja doch ihrer Heimat verpflichtet.“

Bei den oberfränkischen Grünen landete der an Nummer vier gesetzte Emmerich Huber aus Forchheim auf dem dritten Platz. Er ist somit der erste Nachrücker.

Alle Ergebnisse zum Nachlesen finden Sie hier.

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