Forchheim: Jugendherberge fehlt die Jugend

FORCHHEIM - Die Stadt zahlt der Don-Bosco-Jugendherberge weiter einen Personalkostenzuschuss. Noch nicht klar ist, was mit der Jugendherberge passiert, wenn das Schülerwohnheim umzieht, das ebenfalls in dem Haus untergebracht ist.

Die Salesianer Don Boscos und die Mitarbeiter des Don-Bosco-Jugendwerkes betreuen seit 45 Jahren im Forchheimer Osten Azubis und junge Menschen in besonderen Lebenslagen, wie Matthias Müller, der Gesamtleiter der Einrichtung erklärt. Seit 2014 sind im Haus auch zwei Wohngruppen mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen untergebracht.

Die Jugendherberge mit 83 Plätzen wird seit etwa 15 Jahren betrieben. Gerade der Bereich allerdings ist in den vergangenen Jahren nicht ausgelastet. Das Haus stamme von 1971, damals sei es nach Top-Standard gebaut worden, so Müller. Damals. Inzwischen ist die Konkurrenz in der Region groß: In Bamberg unweit des Doms, in Nürnberg direkt an der Burg oder in Bayreuth ganz neu erbaut, zählt Matthias Müller auf. Die Einrichtung in Forchheim hat ein Nachfrage-Problem, deswegen auch der jährliche Antrag auf einen städtischen Personalkostenzuschuss, der sich rein auf die Jugendherberge bezieht. Für 2015 bräuchten die Salesianer Don Boscos 13 000 Euro. In den vergangenen Jahren hat die Stadt 12 000 Euro bezahlt und genau die Summe bewilligten die Stadträte des Haupt-, Personal- und Kulturausschusses auch für das Jahr 2015.

Allerdings fragten sich einige Stadträte, wie es um die Zukunft der Jugendherberge bestellt ist. In den nächsten Jahren soll das Schülerwohnheim (73 Plätze) in den geplanten Hotelkomplex an der Bayreuther Straße ziehen (wie mehrfach berichtet). Ein beträchtlicher Teil des Hauses stünde von da an leer. „Die Energiekosten bleiben aber fast gleich“, nennt Matthias Müller ein Beispiel, das zeigt, die Jugendherberge ohne Schülerwohnheim weiterzuführen wird wirtschaftlich noch schwieriger. Zumal das Haus dann immer noch den 70er-Jahre-Charme versprüht. „Es ist noch vieles unklar“, betont Müller auf Nachfrage der NN. Unter anderem auch, ob die Salesianer auch im neuen Schülerwohnheim als Betreiber fungieren.