Forchheim: Tankstellen-Aushilfe wurde zum Dieb

12.12.2018, 12:00 Uhr

Der Angeklagte war von April bis Mai bei einer Tankstelle im Landkreis Forchheim an zwei Tagen, Donnerstag und Freitag, angestellt. In der Zeit zwischen 23. April und 24. Mai hat der junge Mann 34 Mal Waren und Bargeld im Wert von etwa 3000 Euro gestohlen. Am häufigsten klaute der 19-Jährige Zigaretten, zuerst nur kleine Mengen, später dann teilweise 20 Packungen auf einmal.

Gelegentlich kamen dazu einige Flaschen verschiedener Softdrinks und einige Male auch kleine und größere Summen Bargeld, sowohl aus der Kasse als auch aus dem Tresor der Tankstelle. Die Summen schwankten dabei zwischen 80 und 1000 Euro. Vor Gericht gestand der Angeklagte alles und erklärte dazu, dass er in einigen Fällen nicht die Ware selbst gestohlen habe, sondern sie als Warenrückgabe verbucht und dann das Geld aus der Kasse genommen habe.

Der junge Mann sagte: „Ich wollte den Besitzer nicht privat schädigen, ich dachte, er sei versichert.“ Die Versuchung sei für ihn zu groß gewesen, um schnell an Geld für Spritkosten und ähnliches zu kommen. Es sei ein großer Fehler gewesen, den er extrem bereue und den er nie wiederholen wolle.

Schwieriges Verhältnis zu Eltern

Einen Teil des Geldes konnte die Polizei beim Angeklagten sicherstellen, einen weiteren Teil hat er inzwischen an das Opfer zurückgezahlt. Inzwischen stehen von den gestohlenen 3000 Euro noch 1000 Euro aus. Von der Jugendgerichtshilfe wurde dem jungen Mann ein Leben in geordneten Verhältnissen bescheinigt, allerdings auch ein schwieriges Verhältnis zu den Eltern, bei denen der Angeklagte noch wohnt. Daher wurde empfohlen, Jugendstrafrecht anzuwenden. Verteidiger Stefan Kohler betonte, sein Mandant sei „für einen Monat ausgetickt“. Bisher hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen.

Das Schöffengericht um Jugendrichter Philipp Förtsch folgte den Ansichten der Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe und verurteilte den 19-Jährigen nach Jugendstrafrecht zu insgesamt 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit beim Awo-Fachdienst in Forchheim, die auf sechs Monate aufgeteilt werden können. Das sei der Tat angemessen, denn: „Sie haben praktisch alle paar Minuten in die Kasse oder den Tresor gegriffen“, sagte Förtsch. Die noch ausstehenden 1000 Euro werden vom Gericht eingezogen.

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