Forchheim: Verkehrsschild steht im Schwedengraben

Forchheim-Reuth - "Ein Schildbürgerstreich?" Das hat sich NN-Leser Norbert Haselbauer an einer kleinen Brücke in Reuth unweit des Schwedengraben-Kraftwerks gefragt. Die Überfahrt für Fahrzeuge, die mehr als anderthalb Tonnen wiegen, ist verboten, verkündet dort ein Verkehrsschild — das mitten im Bach steht.

Das Foto, das Haselbauer von der skurrilen Szenerie knipste, wirkt auf den ersten Blick tatsächlich eher amüsant denn besorgniserregend. Unbekannte haben sich offenbar einen Spaß erlaubt, indem sie das Schild samt Betonsockel vom Brückenkopf entfernt und mitten in den Schwedengraben gestellt haben.

Allerdings sieht man das bei der Stadtverwaltung nicht mit ganz so viel Humor: Wer momentan mit seinem Fahrzeug die Brücke passieren will, könnte im Zweifelsfall das deplatzierte Schild nicht erkennen. „Und lassen Sie jetzt mal einen Traktor drüberfahren, der ein paar Tonnen mehr wiegt, da ist die ganze Sache nicht mehr so lustig“, sagt Roland Brütting vom Forchheimer Ordnungsamt. Dann drohe die Brücke nämlich gefährlich instabil zu werden. Und aus einem sinnfreien Streich könnte so ganz schnell ein schwerer Unfall werden.

„Dieser seltsame Scherz wäre durchaus eine Anzeige wert“, so Brütting - dem aber klar ist, dass es schwer bis unmöglich werden dürfte, die Täter zu ermitteln. Mutwillig demolierte oder beschädigte Verkehrsschilder, das komme im Stadtgebiet immer mal wieder vor, erklärt der Beamte. Dass - wie in diesem Fall - ein Schild einfach umgestellt wird, sei aber schon ungewöhnlich.

Für die „Scherzbolde“ war es augenscheinlich zudem eine recht aufwändige Arbeit: Brütting schätzt das Gewicht von Schild und Sockel zusammen auf mindestens 30 Kilo. Entweder haben es die Täter zur Brückenmitte getragen und von dort aus im Bach „versenkt“. Oder es gar die Böschung hinunter gehievt und sich anschließend ordentlich die Schuhe nass gemacht.

Das Ordnungsamt wird das Schild jedenfalls so schnell wie möglich wieder an seinen richtigen Platz bringen.