Forchheim zieht die Volksmusik-Fans an

31.8.2015, 17:51 Uhr
Forchheim zieht die Volksmusik-Fans an

© Alexander Hitschfel

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, dem sich Otto Rehm aus Neunkirchen von der Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Volksmusik im Bezirk Oberfranken Jahr für Jahr stellt. Rehm ist ein Verfechter der originären Volksmusik und hat dem, seiner Meinung nach, billigen Abklatsch der „neueren Volksmusik“, wie er sie nennt, den Kampf angesagt. Rehm steht für die richtig typische Volksmusik der „alten Generation“.

„In der Regel identifizieren sich die Jugendlichen, wenn sie aus der Pubertät raus kommen, nicht mehr mit der Heimat- und Brauchtumspflege in Form von Volksmusik und Volkstanz aus ihrer Umgebung“, betreibt Rehm Ursachenforschung. Zum einen sei es „uncool“, sich im jugendlichen Alter mit Themen wie Trachtentanz oder Volksmusik zu beschäftigen, zum anderen würden auch eine größere Mobilität und Flexibilität der jungen Leute – gefordert durch mehr Flexibilität bei Ausbildung, Studium oder Beruf dazu führen, dass die Heimatverbundenheit nicht mehr so groß sei, wie in früheren Jahren, ist sich Rehm sicher.

So gar nicht mit anfreunden kann er sich mit der – wie er sie bezeichnet – „neuen Volksmusik“. Volksmusik ist für Rehm eben nicht gleich Volksmusik. Mit der neuen Art der Volksmusik kann und will er sich nicht anfreunden. „Die neue Volksmusik verschaukelt die originäre Volksmusik“; so seine Meinung.

Doch sein Kampf für die originäre Volksmusik scheint erste kleinere Früchte zu tragen. „Es wird eine Trendwende eintreten“, ist sich Rehm sicher. Woraus er das schließt? Erfahrungen auf Bezirksebene würden zeigen, dass es auch wieder junge Menschen geben würde, die sich bei all der Schnelllebigkeit und Anonymität in der Gesellschaft wieder zu ihrer Heimat bekennen, also auch einmal wieder eine Tracht anziehen oder ein Akkordeon in die Hand nehmen.

Auch diesmal hatte Organisator Otto Rehm wieder einige „Mitkämpfer“ für sein Ziel „Erhalt der fränkischen Volksmusik, des fränkischen Liedes und des fränkischen Volkstanzes“ gewinnen können. Auf der Bühne in der Kaiserpfalz standen diesmal neben den Niedermirsberger Musikanten, die Gruppe Dadaraa, die Egloffsteiner Burgspatzen, Gößweinsteiner Madla (Walburga Nögel und Anneliese Redel), die Leutenbacher Trachtentanzgruppe. Den Dämmerschoppen am Abend gestalteten die Kirschgarten-Musikanten.

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