Forchheimer erreicht bei Lego-Wettbewerb weltweite Endrunde

13.3.2019, 14:00 Uhr
Forchheimer erreicht bei Lego-Wettbewerb weltweite Endrunde

© Foto: Udo Güldner

Jahrzehnte ist es her, dass Kinder und Jugendliche sich aus den bunten Plastiksteinen Ritterburgen und Westernstädte zusammengesteckt haben. Zwischenzeitlich waren diese Motive völlig aus dem Sortiment verschwunden. Nun kehren sie als nostalgische Welle wieder zurück. Die Fans von damals sind erwachsen geworden.

Der Forchheimer Daniel Bodky ist so ein Lego-Fan, aber ihm ist aufgefallen, dass "etwas aus der Antike bei Lego noch nicht im Angebot war". Den jetzt 20-Jährigen hat die griechische Mythologie schon immer fasziniert, denn da gibt es tolle Geschichten von Göttern, die ungemein menschlich seien.

Daniel Bodky nutzte das und schlug es Lego vor. Jetzt kann er stolz auf sich sein: Bei einem Lego-Wettbewerb hat er es unter 443 Mitbewerbern in die Finalistengruppe mit 16 Leuten weltweit geschafft.

"Man hatte 200 bis 2000 Teile zur Verfügung." Wobei der Student der linguistischen Informatik und Anglistik seine Kreation erst einmal nur am Rechner mit einer speziellen Software erstellt hat. Aber für das Treffen mit den Nordbayerischen Nachrichten hat er sich an den Bau gemacht.

Daniel liebt die Details

Exakt 259 Teile hat er gebraucht, um ein Eiland mit Anlegestelle, einigen Booten, Klostertürmen und einem Tempel mit der Statue des Meeresgottes zu zeigen. "Die Herausforderung ist die Verkleinerung, ohne dass zu viele Details verloren gehen und man trotzdem noch erkennt, worum es geht."

Forchheimer erreicht bei Lego-Wettbewerb weltweite Endrunde

© Foto: Udo Güldner

Das sei ähnlich wie beim Modellbau. "Ich hatte einfach keine Lust, erst einmal 600 Steine zu nehmen, damit man eine größere Insel bekommt." Die Jury jedenfalls lobte den Kontrast aus mythischer Aura und realistischer Darstellung des Meeres und Daniels Detailreichtum.

Konkurrenten aus USA und Australien

Daniel Bodkys Konkurrenten kommen aus Serbien, Spanien, Österreich, Kanada, den USA, den Niederlanden, Australien und von den Philippinen. Einige von ihnen sind professionelle Designer, die ihre ganze berufliche Erfahrung in die Waagschale werfen konnten. Sie haben ein Wikingerschiff vom Stapel gelassen, ein Oldtimer-Feuerwehr-Auto losgeschickt oder eine Schießbude auf dem Rummelplatz aufgestellt.

Wenn Daniel Bodky am Ende der Crowdfunding-Aktion am 15. April genügend Unterstützer dazu bringen kann, geht eine limitierte Auflage seiner Mittelmeerinsel in Produktion. Eine Insel kostet jedem, der sie vorbestellt, 32 Euro. Bisher gingen 68 Vorbestellungen von 300 ein, die nötig sind, um das Ding zu produzieren.

Mit "Poseidonia" ausgetrickst

Mit seiner griechischen Insel "Poseidonia" hat Daniel Bodky die Jury ausgetrickst, wie einst der listenreiche Odysseus. Denn Kriegsschauplätze, Gewaltdarstellungen und religiöse Motive sind bei Lego nicht zugelassen. Wie ernst das den Spielzeugherstellern ist, zeigt sich an der Architektur-Serie: "Im Set von London findet man keine Westminster Abbey, in Paris keine Notre Dame, aber vielleicht haben sie den antiken Tempel gar nicht als solchen wahrgenommen, sondern eher als architektonisches Kleinod", spekuliert der Daniel Bodky.

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