Forchheimer Kitas bleiben eine Woche geschlossen

7.5.2015, 14:00 Uhr
Forchheimer Kitas bleiben eine Woche geschlossen

© Archivf.: Ralf Rödel

Am Montag streiken die Erzieherinnen des Gerhardinger Kinderhauses, des Carl-Zeitler-Kindergartens, des Sattlertor-Kindergartens und -Horts sowie der Kindertagesstätte in Kersbach. An diesem Tag gibt es keine Betreuungsmöglichkeit.
Nach derzeitigem Stand bleibt am Montag auch der Kindergarten in der Lohe in Hausen geschlossen. Eine Notgruppe kann hier nicht angeboten werden. Auch in Eggolsheim streiken die Erzieherinnen der vier kommunalen Kindertagesstätten. Dies betrifft die Kitas in Eggolsheim, Bammersdorf, Drügendorf und Kauernhofen. In Bammersdorf ist an diesem Tag von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr eine Notgruppe eingerichtet.

Kundgebung auf dem Rathausplatz


Alle streikenden Erzieherinnen treffen sich am kommenden Montag um 10 Uhr im Kindergarten Sattlertor. Von dort ist ein Demonstrationszug in Richtung Rathausplatz geplant, wo gegen 11 Uhr eine zentrale Kundgebung stattfinden soll.
Gleiches gilt für Montag, 18. Mai. An diesem Tag wollen die Erzieherinnen um 17 Uhr auf dem Rathausplatz die Öffentlichkeit über ihre Forderungen informieren. Die gesamte Woche (Montag, 18., bis Freitag, 22. Mai) bleiben die genannten Kitas im Landkreis geschlossen. In Bammersdorf besteht auch dann eine Notgruppe. Die Stadt Forchheim will in dieser Woche ebenfalls Notgruppen, zumindest für die Kindergartenkinder, einrichten.

"Die Empörung unter den Erzieherinnen ist groß", sagt Doris Stadelmeyer, Verdi-Sprecherin aus Bamberg. Die Arbeitgeber hätten in den vergangenen Verhandlungsrunden keinerlei Angebote gemacht.

„Es geht uns um eine Aufwertung unseres Berufes“, sagt Monika Kaiser, Leiterin des Kindergartens Kauernhofen. „Wir spielen nicht nur mit den Kindern, wir begleiten ihre Erziehung und machen auch auf Entwicklungsrückstände aufmerksam“, sagt sie.

Hinzu kämen Sonderaufgaben wie die Inklusion von Kindern mit Behinderung oder die Integration von Kindern aus anderen Ländern. Die geänderten Anforderungen an Erzieherinnen sollen sich auch finanziell niederschlagen, fordern sie und ihre Mitstreiterinnen in ganz Deutschland.

Falscher Weg

Es sind Argumente, die die Arbeitgeberseite versteht. Zum Beispiel Gerd Zimmer, SPD-Bürgermeister in Hausen.  „Ich komme selbst aus der Gewerkschaftsarbeit und sehe den Streik natürlich als ihr gutes Recht.“ Aber die Abkehr vom Verhandlungstisch und unbefristete Streiks hält er für den falschen Weg. „Immerhin haben die Arbeitgeber ein honorables Angebot gemacht“, sagt er.

Ganz ähnlich denkt Claus Schwarzmann, Bürgermeister in Eggolsheim und Arbeitgeber von rund 20 Erzieherinnen in den vier kommunalen Kitas im Gemeindegebiet. „Es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, über den kann man diskutieren, unbefristete Streiks halte ich daher für überzogen."

Dass die Kommunen in Zukunft höhere Löhne für ihre Erzieherinnen zahlen werden, davon ist Schwarzmann überzeugt. Wie das die einzelnen stemmen werden, werde noch in manchem Gemeinde- oder Stadtrat zu diskutieren sein. „Dann kann es auch sein, dass Gebührenerhöhungen beschlossen werden müssen, um das Defizit auszugleichen.“

 

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