Forchheims Jahn: Alles in Butter?

3.3.2018, 07:57 Uhr
Forchheims Jahn: Alles in Butter?

© Hans von Draminski

Es waren gute Nachrichten, mit denen Jahn-Vorstand Dr. Hans Schneider aufwarten konnte: Nach den jahrelangen Querelen um den Umzug des mit aktuell 1311 Mitgliedern immer noch größten Forchheimer Vereins in den Stadtnorden sieht es jetzt so aus, als könnten schon Anfang 2019 "die Bagger anrollen", wie es Schneider in der schlecht besuchten Jahnhalle formulierte. Und auch aus der klammen finanziellen Situation scheint der Jahn sich mittelfristig befreien zu können.

So haben sich Jahn und VfB Forchheim inzwischen über die gemeinsame Nutzung des Geländes im Forchheimer Norden geeinigt. Auch gab die Stadt laut Schneider endlich grünes Licht für die beiden Grundstücke, die dem Jahn schon seit längerer Zeit zugesichert waren. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Stadt platzte vor wenigen Tagen endgültig der Knoten, der Verein könne nun mit der Unterstützung der Stadt rechnen, auch OB Uwe Kirschstein unterstütze das Umzugsvorhaben des Traditionsvereins inzwischen.

Beiträge werden kräftig erhöht

Der Weg aus der Finanz-Zwickmühle führt allerdings teilweise über die Geldbörsen der Mitglieder, denn die Beiträge werden, wie bereits 2016 angekündigt und per Mitgliedervotum abgesegnet, nun tatsächlich kräftig angehoben: Erwachsene Mitglieder, die zuvor 72 Euro im Jahr zahlten, müssen künftig 90 Euro überweisen. Noch kräftiger langt die Sportvereinigung bei den Familienmitgliedschaften hin, die sich von 72 auf 120 Euro verteuern. Damit, mit einer kräftigen Vorauszahlung des Sponsors und mit einem Zuschuss des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) hofft der Jahn-Vorstand, die drohende Zahlungsunfähigkeit – die Sparkasse Forchheim lehnt die Aufnahme weiterer Kredite ab – und damit auch die drohende Einstellung des Sportbetriebs vermeiden zu können.

Spielmannszug trat nicht auf

Intern gärt es im Verein dennoch. Äußeres Zeichen war, dass die Mitglieder des Spielmannszugs – auch er eine Jahn-Abteilung – es ablehnten, vor Beginn der Jahresversammlung zu spielen. Die Blasmusikerinnen und Blasmusiker klagen über vereinsinterne Ungleichbehandlung auch und gerade, was die Verteilung der Gelder angeht. Abteilungsleiter Jörg Rödel äußerte zudem am Rand der Jahresversammlung die Befürchtung, dass die Beitragserhöhung zu einer Austrittswelle führen könnte. Von ruhigen Fahrwassern scheint die SpVgg Jahn Forchheim zurzeit noch weit entfernt.

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