Forchheims Trainer Dirk Samel trotz der Heimpleite nicht enttäuscht

17.9.2017, 15:20 Uhr
Forchheims Trainer Dirk Samel trotz der Heimpleite nicht enttäuscht

© Peter Roggenthin

Im Regelfall überragt HC-Goalgetter Stefan Bauer mit seiner Körpergröße von über zwei Meter die Gegenspieler um Haupteslänge. Nicht so im Spiel gegen die Schanzer. Die brachten gleich drei Akteure aufs Feld, die sich in ähnlichen lichten Höhen bewegen wie Bauer. Einer von ihnen war Kreisläufer Matei Serban, der dazu noch etwa 20 Kilo mehr mit sich herumträgt als der HC-Youngster und deshalb kaum zu bändigen war.

Die körperliche Überlegenheit, gepaart mit einer robusteren Spielweise und wesentlich größerer Erfahrung, waren dann auch die entscheidenden Gründe für die doch deutliche Niederlage des HC Forchheim.

Die Enttäuschung hierüber hielt sich nicht nur bei Trainer Dirk Samel in Grenzen: "Wir sind nicht unzufrieden. Vier oder fünf Tore dürfen wir nicht kriegen, zwei bis drei müssen wir mehr machen, dann sind wir da nicht meilenweilt entfernt. Wir wussten, dass wir Lehrgeld zahlen werden und das war dann auch der Fall. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und müssen aus solchen Spielen lernen. An die härtere Spielweise als in der Bezirksoberliga müssen wir uns schnell gewöhnen."

Zenit noch vor sich

Der HC verfügt über eine große Anzahl junger, talentierter und sehr gut ausgebildeten Spielern, die ihr Zenit noch nicht erreicht haben dürften. Der Erfolg der angestrebten Mission Klassenerhalt wird ganz wesentlich davon abhängen, wie schnell diese junge Garde brauchen wird, um sich an die Spielweise anzupassen, insbesondere der körperbetonten Abwehrarbeit.

Einer der spielstarken Neuen ist Philipp Opitz, der die Ehre hatte, den ersten Treffer des HC in der neuen Saison beizusteuern. Das 1:0 durch den Linkshänder sollte aber die einzige Führung der Gastgeber bleiben. Wenig später ließ sich Opitz "austanzen" und langte dafür kräftig zu, was mit einer Zeitstrafe geahndet wurde. Beim nächsten Angriff scheiterte Christian Regelmann mit einem Strafwurf, was die cleveren Gäste nutzten, um sich erstmals mit drei Toren abzusetzen.

Der HC ließ sich noch nicht abschütteln und kam zurück. "In den ersten zwanzig Minuten haben wir in der Abwehr keinen Zugriff gehabt", analysierte MTV-Coach Erik Brasko nach dem Spiel, "wir haben dann umgestellt und das hat gewirkt."

Die Umstellung erfolgte nach einer Gäste-Auszeit. Zuvor hatten die Gastgeber unter begeistertem Jubel der Zuschauer einen Vier-Tore-Rückstand wettgemacht und Torhüter Clemens Rein nacheinander zwei freie Würfe aus kürzester Distanz pariert. Ingolstadt nahm fortan Stefan Bauer, der zuvor dem ansonsten bärenstark haltenden Adnan Fejzovic im MTV-Tor den Ball teilweise aus elf, zwölf Metern um die Ohren gejagt hatte, in Manndeckung. Das zeigte Wirkung.

Fans hofften auf Überraschung

"Wir haben danach mehr Bälle in der Abwehr gewonnen und leichte Tore nach vorne gemacht", sagte Brasko. Als Neuzugang Colm Thiel einen Gegenspieler lehrbuchmäßig genarrt hatte und zum 10:10 traf, hofften die Zuschauer noch auf eine Überraschung. Die Hoffnung war schnell vorbei. Ingolstadt bestrafte fortan jeden Fehler und lag zur Pause bereits vorentscheidend in Führung. Die Gäste zauberten sogar in Unterzahl einen sehenswerten "Kempa-Treffer" aufs Parkett. "Aus so einer Phase müssen wir lernen, denn da hätten wir bei einigen Aktionen anders agieren müssen", stellte Samel fest, um zu ergänzen, dass der Aufstieg gerade für die jungen Spieler enorm wichtig war, "denn in der BOL konnten sie sich nicht mehr groß weiterentwickeln."

"Ich habe meinen Spielern in der Pause gesagt, dass es nun wieder mit 0:0 weitergeht und dementsprechend die Konzentration hoch,halten müssen" sagte Brasko später. Innerhalb von zehn Minuten zog Ingolstadt uneinholbar auf elf Tore davon. "Wir haben uns dennoch nicht aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft, darauf können wir stolz sein", betonte Samel.

HC Forchheim: Müller, Rein; Sitzmann (2), Sekolec (2), Mückusch, Regelmann (1/1), Thiel (2/2), Epp (1), Stöckel, Engel, Bauer (8), Kist, Opitz (3), Fürch (2).

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