Fränkische-Schweiz-Marathon: Streckenrekorde könnten purzeln

28.8.2013, 08:43 Uhr
Fränkische-Schweiz-Marathon: Streckenrekorde könnten purzeln

© Erich Malter

„Bewährte Tradition wird fortgesetzt“, erklärt Landrat Reinhardt Glauber zu Beginn der routinemäßigen Pressekonferenz vor dem 14. Fränkische-Schweiz-Marathon am Sonntag. „Wir erwarten gutes Wetter und eine Veranstaltung, die einen dazu animiert, sich mal wieder zu bewegen. Ich habe mein Fahrrad jedenfalls schon aufgepumpt“, sagt Glauber. Anton Eckert vom Sport- und Kulturamt des Landkreises greift die Worte seines Chefs auf und betont: „Der Marathon hat sich zwar zum Mittelpunkt entwickelt, aber über dem Ganzen steht ja der autofreie Sonntag auf der ganzen B470, den die Menschen im Landkreis als Ausflugstag durch unsere schöne Heimat nutzen sollen.“

Gegen den Trend

Dennoch verweist Eckert mit großem Stolz auf die diesjährigen Anmeldezahlen für das sportliche Highlight des Jahres: „Obwohl der Marathon und auch die Trendsportarten wie Skaten und Handbiken deutschlandweit nicht mehr die Anziehungskraft früherer Tage haben, erreichen wir wieder die Werte vom vergangenen Jahr.“ 284 (2012: 282) Starter haben sich für den 42,2-km-Marathon angemeldet, 462 (408) für die 16-km-Teilstrecke. Auch die 161 (178) Anmeldungen für den Speedskating-Marathon (Teil der Rennserie Bayern Inline Cup und gleichzeitig bayerische Marathon-Meisterschaft) deuten die Veranstalter nicht als Rückschritt, blieben die anderen Meldungen bei den Handbikern mit 29 (31) und Fitness-Skatern mit 146 (149) doch auf dem Vorjahresniveau. „Das überwiegend flache Streckenprofil und der gute Straßenbelag auf der B470 ist für die nahezu ideal“, so Eckert.

Zusammen mit einigen Nachmeldungen und den Startern am Samstag bei den Schüler- und Bambiniläufen rechnet er insgesamt mit etwa 1900 Sportler. Für deren Sicherheit und Versorgung sind vom frühen Morgengrauen an wieder mehr als 850 freiwillige Helfer von Feuerwehren, THW, Rotem Kreuz und Sportvereinen (Mitausrichter sind die LG Forchheim, TSV Ebermannstadt, Roadrunners Forchheim, Erlebnislauf-Team) im Einsatz. „Ohne dieses Engagement könnten wir die Arbeit nicht stemmen. Den Ehrenamtlichen, die als einzige Vergütung am Montagabend nach dem Rennen zu einer Helfer-Feier eingeladen werden, gehört mindestens derselbe Dank wie den aktiven Sportlern“, betont Glauber. An der Streckenführung vom Start am Paradeplatz in Forchheim über die B470 bis zur Wendemarke bei der Sachsenmühle und zurück nach Ebermannstadt ändert sich nur eine Kleinigkeit. Nachdem die Baustellen beseitigt sind, befindet sich die Ziellinie wieder auf Höhe Optiker Schulz.

Unbekannter aus Spanien

Als Favoriten beim Marathonlauf der Männer gelten laut Mitorganisator Michael Cipura der fünfmalige Sieger Marek Wasilewski aus Polen, der österreichische Top-Ultraläufer Hannes Kranixfeld, der unbekannte Spanier Antonio Montiel (Bestmarke 2:31 Stunden) sowie ein deutsches Quartett um die früheren Sieger Marco Diehl (2008) und Markus-Kristian Siegler (2011). Die Gewinner-Zeit dürfte unter 2:40 Stunden liegen. Bei den Frauen bekommt Vorjahresgewinnerin Bärbel Hempel Konkurrenz durch die dreimalige Titelträgerin Kerstin Steg aus Fürth.

Bei den Speedskatern wird unter normalen Umständen kein Weg vorbeiführen an den letztjährigen Siegern Katja Ulbrich (deutsche Meisterin 2013) und Stefan Rumpus. Nicht dabei sein kann Ski-Langläufer und Olympia-Teilnehmer Tim Tscharnke, der beim Sommertraining einen Unfall hatte. Glanz von Weltrang verbreitet dafür die schweizerische Handbikerin Silke Pan. „Ich konnte ihre Zeit erst gar nicht glauben, dann habe ich festgestellt: sie ist die Weltjahresbeste“, sagt Michael Cipura. Nicht nur hier dürfte der Streckenrekord purzeln, auch beim Team-Marathon und dem 16-km-Lauf „sollten wir die Zusatzprämien schon einmal bereithalten“, meint Cipura.

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