Frater Hans Seubert: Aus Afrika zurück in Wimmelbach

6.10.2014, 10:00 Uhr
Frater Hans Seubert: Aus Afrika zurück in Wimmelbach

© Foto: Mathias Erlwein

Den Gottesdienst hielt Pfarrer Franz Noppenberger, der Kirchenchor umrahmte gesanglich und die Wimmelbacher Ortsvereine hatten den Jubilar zuvor mit einem Kirchenzug von seinem Geburtshaus zur Kirche geleitet. Der 79-jährige Frater hat den Namen von Wimmelbach und der Gemeinde Hausen in alle Welt getragen, er war immer stolz auf seine Heimat und Herkunft.

Nach seiner ersten Profess 1954, dem Studium in New York und der „Ewigen Profess“ 1959, dem Versprechen, ein Leben lang bei diesem Orden zu bleiben, wirkte er als Lehrer und später auch als Schulleiter unter anderem in Hongkong, Kanada und Singapur, bis er 1987 in Kenia landete und dort bis heute die Leitung zweier Schulen inne hat.

Vorleben statt missionieren

Maristen-Schulbrüder wie Hans Seubert sind eigentlich keine Missionare im herkömmlichen Sinn, sondern vermitteln vor allem Bildung durch eigene Schulen und ein christliches Leben durch Vorleben. Ohne Bildung und Beruf hat gerade in seinem jetzigen Wirkungskreis, der Bishop-Mugendi-Sekundarschule in Roo und der St. Martin-Berufsschule mit angegliedertem Waisen-Kindergarten auf der Insel Mfangano im Vicotoriasee, kaum ein junger Mensch eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben.

Die Sekundarschule in Roo wäre vor Jahren geschlossen worden. Nur durch den Einsatz von Frater Seubert und seinem Bischof Anyolo wurde die Schule schließlich gerettet. Er hat es sogar geschafft, dass auch Mädchen in die Schule aufgenommen werden und nun auch sie in der Region die Chance haben, auf eine weiterführende Schule zu gehen. Zur Berufsschule in Ramba gehört auch ein Kindergarten, in dem überwiegend Aids-Waisenkinder sind. Der Frater nimmt diese Kinder auf, weil sie sonst auf der Straße leben müssten.

Die Kirchengemeinde Wimmelbach sowie die Mitarbeiter des Klinikums Forchheim unterstützen Frater Seubert seit vielen Jahren mit nicht unerheblichen Spenden, die vor allem für die Kinder verwendet werden, die kein Schulgeld aufbringen können. Aufgrund dieser Spenden hat Frater Seubert bisher noch keinen Schüler und kein Kindergarten-Kind abweisen müssen, was ihn und vor allem auch die Spendergemeinde mit Stolz erfüllt. Auch können Nahrungsmittel für arme Witwen und ihre Kinder sowie vor allem auch dringend notwendige Medikamente gekauft sowie Krankentransporte durchgeführt werden.

Anerkennende Worte

Für sein 60. Profess-Jubiläum im Maristen-Orden hat der Geistliche ein paar Wochen Heimaturlaub bekommen, um gemeinsam mit seiner heimatlichen Kirchengemeinde feiern zu können. „Du hast 60 Jahre Dienst am Menschen zur Ehre Gottes geleistet und dabei deinen Dienst immer mit ganzer Hingabe erfüllt“, so Pfarrer Franz Noppenberger. Lobende und höchst anerkennende Worte für sein Lebenswerk gab es auch von Bürgermeister Gerd Zimmer und der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der Pfarrei Heroldsbach, Stefanie Heller.

Peter Gügel sprach die Laudatio. Praktisch ein ganzes Lebensalter habe Seubert geholfen und war für andere da. „Vor nicht ganz 30 Jahren hat dich der Ruf nach Afrika ereilt“, so Gügel. „Du bist zu einem Segen für alle dir anvertrauten Menschen geworden.“

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