Freie Wähler wünschen sich faire Chance für Flüchtlinge

19.1.2015, 19:39 Uhr
Freie Wähler wünschen sich faire Chance für Flüchtlinge

© fra-press

Nach dem musikalischen Willkommen durch Georg Maderer und sein Blechensemble „Brass am Brand“ gedachten die Gäste sowohl der verstorbenen Mitglieder als auch der Opfer der Anschläge von Paris. Anschließend gab Bürgermeister Heinz Richter einen Einblick in die Geschichte von Neunkirchen.


Kreischef Manfred Hümmer wollte danach mit seinem Impulsreferat zu Themen wie Islamismus, Pegida und Willkommenskultur zum Nachdenken, Diskutieren und Handeln anregen. Obwohl es den Deutschen im Vergleich immer noch sehr gut geht, wachse die allgemeine Unzufriedenheit, gehen mittlerweile Tausende von Demonstranten auf die Straße, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen.
„Da sehen so genannte ,Patrioten gegen die drohende Islamisierung des Abendlandes‘ in den rund vier Millionen Muslimen in Deutschland mit einem Bevölkerungsanteil von gerade einmal fünf Prozent eine Bedrohung unserer Kultur“, sagte Hümmer. Dagegen gebe es seiner Meinung nach nur einen Ausweg: Toleranz. Auch müsse eine Reform des Zuwanderungsrechts her, schon alleine um der Entwicklung Deutschlands hin zu einem Einwanderungsland endlich Rechnung zu tragen. „Heißen wir im Bewusstsein unserer globalen Verantwortung friedliebende Menschen aus anderen Ländern bei uns willkommen, zeigen wir ihnen, was unsere Gesellschaft ausmacht, geben wir ihnen eine faire Chance“, so der Appell von Hümmer.


Anschließend tauschte er sich mit einem Flüchtling aus Syrien, dem 32-jährigen Arzt Mahmoud Alhaj Ali aus Aleppo über dessen Erfahrungen während der Flucht aus. Ali sei mit seiner Familie in Gößweinstein, wo er jetzt lebt, gut aufgenommen worden. Passend dazu erzählte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann von den Bemühungen der Gößweinsteiner, den Flüchtlingen zu helfen. Er halte es für nötig, endlich eine Art „Willkommenstruktur“ zu haben, so Zimmermann. Zu häufig würden die Geschäftemacher unterstützt, die mit leerstehenden Wohnraum den schnellen Reibach machen wollten, meist ohne Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es versöhnliche Töne, als mit Otto Simmerlein, Fritz Wittmann, Heinz Kuhmann, Richard Dötzer, Georg Malter, Otto Wohlhöfner und Karl Germeroth einige Urgesteine der Freien Wähler mit den Ehrennadeln in Gold ausgezeichnet wurden. Zu guter Letzt wurde die langjährige Leiterin der Kreisgeschäftsstelle Forchheim, Liz Bischof, verabschiedet und Britta Kaiser als ihre Nachfolgerin vorgestellt

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