Friedhofsgebühren werden wieder steigen

21.12.2014, 10:00 Uhr
Friedhofsgebühren werden wieder steigen

© Giulia Iannicelli

Traditionell hat Oberbürgermeister Franz Stumpf am Ende der Jahresabschluss-Sitzung des Stadtrats die Gelegenheit, sich zur Lage der Stadt zu äußern. Traditionell verläuft so ein Rückblick mit Vorschau verbal recht harmonisch ab. Am interessantesten sind deswegen die Nebensätze, die kleinen Passagen zwischen dem „Es läuft alles prima“-Grundton. In so einem Seitenzweig der Rede erwähnte der Oberbürgermeister beispielsweise die Friedhofsgebühren. Das Rechenergebnis 2013 hat ergeben, dass die aktuellen Gebühren zu niedrig sind. Wir erinnern uns: Nach einer Monate dauernden Auseinandersetzung mit einer Bürgerinitiative hatte die Stadt einräumen müssen, dass die drastische Erhöhung der Gebühren nicht gerechtfertigt war und senkte in diesem Jahr den Preis. Der scheint jetzt wieder zu niedrig zu sein. Eine Steigerung von 20 bis 30 Prozent wird es geben, schätzt Franz Stumpf auf Nachfrage der NN. Das wird im kommenden Jahr für Diskussionsstoff sorgen.

Was 2015 anbelangt fasst sich der Oberbürgermeister kurz. Zwei Fragen beschäftigen ihn am meisten: Soll er das Kolpinghaus zum Kulturtempel umbauen lassen? Und: Wird die SpVgg Jahn Forchheim in den Stadtnorden umziehen? Das würde auch viele Bürger brennend interessieren.

Der OB gilt ja nicht gerade als großer Träumer, die Bahn aber hat ihm 2014 jegliche Illusionen geraubt. Konkret ist noch nichts, aber teuer wird der ICE-Streckenausbau für die Stadt und die Stadtwerke auf jeden Fall, ist sich Franz Stumpf sicher.

Mehr erhofft er sich von der Klage gegen den Landkreis wegen der Kreisumlage. Die Schrift ist eingereicht, der OB guten Mutes. Und auch sonst läuft alles wie geschmiert. Forchheim steht glänzend da. Der größte Teil der Rede klingt wie Zuckerwatte für die Ohren. Die befürchtete Kreditaufnahme von 2,4 Millionen Euro ist unnötig, die Schulden schrumpfen also weiter auf jetzt 22,6 Millionen Euro. Trotzdem schreitet die Stadt investitionsfreudig in die Zukunft, bereitet den Boden für neue Kitas (Waldkindergarten, Krippe Rotznasen), neue Wohngebiete (Dorfäcker, Wiesentcenter, Brauhaus . . .) und eine florierende Wirtschaft (Siemens-Erweiterung, Medical-Valley-Center).

„Fast täglich“, sagt Franz Stumpf, erfährt er, „dass man in anderen Städten Frankens mit uneingeschränkter Bewunderung auf Forchheim blickt, auf sein Wachstum bei den Arbeitsplätzen, auf seine städtebauliche Dynamik, auf seine demografische Stabilität.“

Bestätigung für die rosa-rote Ist-Situation, die ihm Ansporn und nicht Ruhepolster ist, findet der OB in den Auszeichnungen, die Forchheim erhalten hat. Schließlich hat selbst die Beraterfirma Rödl & Partner den zirka 400 Mitarbeitern der Verwaltung attestiert, dass sie sehr effizient arbeiten.

Nach so viel süßen Worten ging es ab ins Katharinenspital zum deftigen kulinarischen Jahresabschluss.

 

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