Früher hieß alles anders

3.12.2016, 06:00 Uhr
Früher hieß alles anders

© Foto: Udo Güldner

Hausnummern führten in Forchheim 1809 erst die Bayern ein, nachdem sie kurz zuvor die Herrschaft übernommen hatten. So taten sie sich leichter mit der Steuererhebung und Verwaltung. Als die Festungsstadt durch die Industrialisierung wuchs und wuchs, ihre Mauern niederriss, da brauchte es neue Straßen.

Dieter George hat sich als Namenkundler intensiv mit den verschiedenen Marktplätzen und den auf ihnen gehandelten Waren befasst. In der Residenzstadt des Bamberger Fürstbischofs war kein lukrativer Fern-, aber der lebensnotwendige Nahhandel beheimatet.

Auf dem „Grünen Markt“ (Rathausplatz) wurden alle nichttierischen Produkte feilgeboten. Am „Eyermarkt“ (am „Alten Zollhaus“) fand man Eier und Federvieh, also Hühner, Enten, Gänse, das „Geziefer“. Dass der „Geißmarkt“ in der Nähe des Saltorturmes abgehalten wurde, erklärte George mit den kurzen Wegen über die alte Regnitzbrücke in das nicht ohne Grund so genannte Hirtenbachtal.

Eine Stätte für Rindvieh gab es seit der Trockenlegung des Festungsgrabens rund um die Bastionen. Zuerst auf dem „Neuen Markt“ (Paradeplatz), später auf dem „Seelgraben“ (Marktplatz). Hinweise darauf sind auch das bis 1939 betriebene und 1974 abgerissene kommunale Schlachthaus und eine Reihe von Viehhändlern, die ihr Geschäft in unmittelbarer Nähe betrieben.

Dass der Marktplatz heute im Volksmund „Säumarkt“ heißt, liegt wohl daran, dass der „Schweinemarkt“ früher weiter nördlich lag und der Begriff mit der Umbenennung in Hornschuchallee nach Süden wanderte. Dass Tiernamen bisweilen aber auch in die Irre führen, bewies George an der „Hundsbrücke“, die über das künstlich angelegte Wiesentbett führt und die Hornschuchallee mit der Wiesentstraße verbindet. „Jacob Hunt ist im 15. Jahrhundert dort als Fischer fassbar.“

Zum Abschluss spielte der dritte Kurs der Krankenpflegeschule kleine Sketche. Mit gemeinsamen Liedern, moderiert von Denise Scheidt und Tina Leibinger, begleitet von Anna-Sophia Krappmann am Keyboard, klang der Abend aus.

Im nächsten Jahr wird es hernach keinen üppigen Imbiss mehr geben, sondern „Wasser und Obst“, wie Vorsitzender Franz Streit ankündigte. Schließlich sei man als Förderverein eines Klinikums der Gesundheit verpflichtet.

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